Sie haben eine gute Idee und möchten diese verwirklichen?
Sie möchten ein Unternehmen gründen? Oder eine Initiative, einen Verein?
Haben Sie wirtschaftliche oder ideelle Ziele? Vielleicht lassen sich diese ja miteinander verbinden. Soziales Engagement lässt sich durchaus mit unternehmerischer Initiative verbinden.
Falls Sie ein Unternehmen gründen möchten, fangen Sie bitte nicht damit an, Buchführung zu lernen. Es gibt Leute, die können dies bereits und helfen Ihnen gerne. Und hüten Sie sich vor den Gründungsberatern. Zumindest vorläufig. Und machen Sie bitte keine „Konkurrenzanalyse“. Schauen Sie nicht danach, was andere mit einer ähnlichen Idee so machen. NULL!!! Suchen Sie nicht im Internet nach fertigen Businessplänen. So töten Sie Ihre eigenen guten Ideen. Später dürfen Sie das gerne machen. Aber jetzt noch nicht.
Falls Sie eine Initiative, einen Verein oder eine Non-Profit-Organisation gründen möchten, fangen Sie bitte nicht damit an, über Statuten oder Satzungen nachzudenken.
Zunächst geht es nur um eins: Ihre Idee! Und sonst erst mal um gar nichts!
Ihre Idee ist der Ausgangspunkt. Was Sie nun brauchen ist ein Konzept. Und das erfordert eine Menge an Gedankenarbeit. Wenn Sie eine Idee haben und sich nun sagen: „Das muss ich nur noch umsetzen“ sind sie wahrscheinlich auf den Holzweg. Denn zwischen der Idee und der Umsetzung steht das Konzept, das sie entwickeln müssen. Und um das geht es hier.
Sie werden wahrscheinlich eine Menge Überlegungen anstellen müssen. Doch hüten Sie sich vor zu großer Komplexität. Am Ende besticht Ihr Konzept durch Einfachheit und Klarheit. Kompetent ist nicht, wer sich unverständlich ausdrückt.
Im Folgenden beziehe ich mich auf Unternehmensgründungen. Für Initiativen, Vereine und Non-Profit-Organisationen gelten die Regeln in ähnlicher Weise.
Gründungsberater
Gründungsberater fokussieren sich in der Regel auf die betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen. Dafür sind sie ausgebildet. Doch die Entwicklung und Ausarbeitung innovativer Ideen ist meist nicht ihre Stärke, von Ausnahmen mal abgesehen. Und wenn Ihre Idee nicht mit deren Vorstellungen übereinstimmt, werden sie Ihnen vermutlich erst mal „die Flausen austreiben“. Wenn Sie später einen Businessplan erstellen möchten oder müssen, dann kann ein guter Gründungsberater Ihnen helfen. Aber erst dann!
Eine gute Idee finden
Sie möchten gerne etwas unternehmen, wissen aber noch nicht so genau, was? Das geht vielen Menschen so. Fragen sie sich:
Was fehlt mir / anderen Menschen / Freunden?
Was ärgert mich?
Was kann man einfacher / besser / preiswerter machen?
Was würde Sie gerne mit anderen zusammen unternehmen?
Was kann man radikal in Frage stellen?
Wo kann ich Funktionen radikal in Frage stellen und neu organisieren?
Wo fallen Dingen an, die ich anderweitig nutzen kann?
Von der Idee zum Konzept
Nun geht es darum, aus Ihrer Idee ein reifes und durchdachtes Konzept zu entwickeln. Viele Existenzgründer verwechseln Idee und Konzept. Sie hoffen darauf, dass ein Gründungsberater ihr Konzept entwickelt. Aber das kann er in der Regel nicht. Die Konzeptentwicklung ist ein kreativer Prozess.
Die entscheidenden Fragen sind:
Was wollen Sie wirklich? Was bewegt Sie? Was begeistert Sie? Was liegt hinter Ihrer Ausgangsidee? Was sind Ihre Fähigkeiten, Talente, Neigungen, Wünsche, Werte, Leidenschaften? Welche Menschen wollen Sie anziehen? Was schätzen Sie an diesen Menschen? All dies gehört mit in die Konzeptentwicklung. Nur so können Sie erreichen, das wirklich unternehmerisch im wahrsten Sinne des Wortes tätig werden können.
Bei diesen Fragen kann Ihnen ein Gründungsberater in der Regel nicht helfen. Nicht, weil er es nicht will, sondern weil er es nicht kann. Angenommen, Sie kommen mit einer sehr ungewöhnlichen Idee zu ihm. Er wird mit skeptischen Blick hinter seinem Schreibtisch sitzen und skeptische Fragen stellen. Und Sie? Innerlich werden Sie immer kleiner und fragen sich vermutlich, wie Sie so verrückt sein konnten, eine solche Idee zu entwickeln. Sein Fehler liegt darin, den Realitäts-Check viel zu früh zu machen.
Stellen Sie sich vor, Henry Ford wäre mit seiner Idee, massenhaft Menschen auf Benzinmotoren zu setzen, zu einem konventionellen Unternehmensberater der damaligen Zeit gegangen.
Sie brauchen in dieser Situation einen Begleiter, der Sie aufbaut, Ihnen ermutigende Fragen stellt, Fragen, die Sie öffnen.
Kreativität ist nichts geheimnisvolles. Sie ordnet Ideen und Fakten zu Systemen und Konzepten. Dabei geht es zunächst, darum, möglichst viele Ideen zu entwickeln, egal, wie absurd sie zunächst klingen mögen. Eine vorschnelle Bewertung der Ideen ist der Tot jeder Kreativität. Wahrscheinlich wird sich Ihre Ursprungsidee im Laufe der Konzeptentwicklung verändern. Am Ende dieses Prozesse werden sie mehr Sicherheit bezüglich der Marktfähigkeit Ihrer Idee haben. Nun können sie, falls erforderlich, einen Businessplan erstellen. Und auch für ihn gilt: Nicht der Plan ist entscheidend, sondern der Prozess des Erstellens.
Nach der Klären & Lösen-Methode betrachten wir Ihr Konzept unter folgen Aspekten:
Fakten – was sind die Fakten in Bezug auf Ihr Konzept?
Interpretationen – Welche Bedeutungen geben Sie den Fakten?
Annahmen – Welche Vermutungen haben Sie in Bezug auf Konzept und Markt?
Gerüchte – Jemand hat etwas gehört, was mit Ihrer Idee zusammenhängt und Ihnen erzählt. Stimmt das auch?
Erwartungen – was wird voraussichtlich in Zukunft passieren?
Indem Sie lernen, diese fünf Aspekte klar zu unterscheiden, bekommen sie mehr Sicherheit über Ihr Konzept.