Donnerstag, 14. Februar 2013

Fragen und Antworten

Warum soll ich mir so viel Arbeit mit einem Konzept machen? Meine Idee ist gut und alles weitere ergibt sich. Da muss ich halt improvisieren.

Sie werden noch oft genug improvisieren müssen. Eine gute Planung ist Voraussetzung, um gut improvisieren zu können.

Soll ich wirklich meine Buchführung auslagern? Wie kann ich kontrollieren, dass die Arbeit richtig gemacht wird?

Was machen Sie, wenn Sie z.B. einen neuen Arzt oder eine neue KFZ-Werkstatt benötigen? Sie hören sich um, lassen sich Empfehlungen geben, gehen hin und machen sich einen eigenen Eindruck. So machen Sie es auch mit einem Buchführungshelfer oder Steuerberater.

Brauche ich nicht grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um ein Unternehmen führen zu können?

BWL ist wichtig gerade für mittlere und große Unternehmen. In einem Kleinunternehmen reicht die Kenntnis kaufmännischer Grundprinzipien – und die beherrschen sogar Straßenkinder in den Städten der Dritten Welt. Für die allerwichtigsten Grundkenntnisse biete ich face-to-face-Kurse an.

Ich suche noch nach einer guten Marktlücke, um damit Geld zu verdienen.

Worin besteht Ihre Motivation, Unternehmer zu werden? Möchten Sie einfach nur Ihr eigener Chef sein und gutes Geld verdienen? Das ist völlig in Ordnung. Die Frage ist nur, ob diese Strategie erfolgversprechend ist. Aus meiner Sicht ist es besser, aus einer guten Idee ein klares Konzept zu entwickeln. Das erhöht nicht nur die Chance auf Erfolg, sondern führt auch zu mehr persönlicher Zufriedenheit.
Angenommen, Sie könnten einen gut gehenden Imbiss übernehmen, interessieren sich aber nicht besonders für Imbiss-Produkte. Auch wenn es gut läuft – wie zufrieden werden Sie in ein, zwei oder fünf Jahren sein?

Wenn ich genügend Kapital hätte, dann würde ich sofort anfangen.

Wirklich gute Konzepte scheitern meist nicht an fehlendem Kapital. Überlegen Sie zunächst, was Sie wirklich brauchen. Nicht, was schön zu haben wäre, sondern was Sie wirklich brauchen. Benötigen Sie wirklich eigene Geschäftsräume, ein Auto, eine teure Marketingkampagne...? Das ist sicher von Fall zu Fall verschieden. Versuchen sie einfach zu reduzieren und beschränken Sie sich auf das, was unbedingt nötig ist.

Ich suche nach Kapitalgebern. Wie kann ich das anfangen?

Zunächst fragen Sie sich, was Sie wirklich unbedingt benötigen. Wenn Sie gerade kein oder wenig Geld haben, kaufen Sie nur, was unbedingt nötig ist. Schauen Sie, was Sie z.B. mieten oder leasen können oder wo sie vorhandene Kapazitäten mitnutzen können. Vielleicht können Sie in einem Co-Working-Office arbeiten, statt ein eigenes Büro zu mieten und einzurichten. Vielleicht arbeiten Sie aus einem virtuellen Büro heraus.
Natürlich gibt es genügend Kapital im Umlauf: Risiko-Kapital, Venture Kapital etc. Doch achten Sie darauf, dass Sie sich dabei nicht selbst versklaven. Solche Kapitalgeber erwarten einiges von Ihnen.
Im Bereich von Kleingründungen gibt es die Mikrokredit-Finanzierung. Oder machen Sie Ihr eigenes Mikrokredit-System. Wenn Sie z.B. 2000 Euro brauchen, leihen sie sich von Freunden und Verwandten 10 mal 200 Euro. Das ist ein überschaubares Risiko.

Als Unternehmer muss ich meine Leistungen ja auch verkaufen. Das kann ich aber nicht gut. Überreden, Argumentieren und rhetorische Kniffe sind nicht mein Ding.

Dahinter steckt eine überholte Vorstellung über das Verkaufen. Wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem wirklichen Kundennutzen haben, dann brauchen sie niemanden überreden oder mit rhetorischen Tricks manipulieren. Stellen sie den Kundennutzen klar heraus. Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie sich an die Kunden wenden, die wirklich von Ihrem Angebot profitieren können. Die müssen Sie zunächst herausfinden. Und fragen Sie sich: Wollen Sie etwas vom Kunden, nämlich sein Geld? Oder haben Sie etwas, was er braucht, nämlich ihr konkretes Produkt?
Wenn Sie meinen, dass Ihr Kunde Ihr Produkt nicht wirklich braucht, wird er das unterschwellig spüren.
Sparen sie sich das Geld für Seminare und Bücher mit Titeln wie „So werden sie zum Top-Verkäufer“. Das mag vor 20 Jahren funktioniert haben. Die meisten Kunden erkennen heute rhetorische Manipulationsmethoden, Argumentationsketten und vorbereitete Einwandbehandlung. Mit einem guten Produkt haben Sie das nicht nötig. Wenn der Kunde Ihre echte Begeisterung und Überzeugung spürt, hört er ihnen gerne zu.

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