Freitag, 18. Oktober 2013

Crowdfunding als Finanzierungsmodell

Mit Crowdfunding oder Schwarmfinanzierung lassen sich Projekte und Produkte durch viele Kleinbeträge finanzieren. Bisher wurden überwiegend Kulturprojekte damit finanziert, doch greift es mittlerweile auf andere Bereiche über.
Für den Anleger geht es oft gar nicht um die zu erwartende Rendite, sondern um die Unterstützung einer guten Idee. Erfolg hat, wem es gelingt, Emotionen anzusprechen.

Crowdfunding bietet sich gerade auch für die Finanzierung von Non-Profit-Projekten an, bei denen es um ideelle Ziele geht. Mit der Finanzierung gewinnen Sie zugleich auch Unterstützer. Oder umgekehrt.

Hier einige Links zum Thema:

Ein ARD-Beitrag vom 19.02.2013

Wikipedia

Projekte bei startnext

Crowdfunding für StartUps

Magazin Gründerszene

Dienstag, 10. September 2013

Ausgefallene Geschäftsideen

Machne Leute kommen einfach auf gute Ideen. Und dann schaffen sie es aus noch, aus der guten Idee ein funktionierendes Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Wie schon oft hier gesagt: Die Idee ist das Ausgangsmaterial, die eigentliche kreative Arbeit besteht darin, ein funktionierendes Konzept daraus zu entwickeln.

Ich stelle hier einige Beispiele vor, die Sie zu eigenen Ideen anregen können.

Was können sie besonders gut?

Z.B. Aufräumen und Sortieren? Viele Menschen können das nicht. So gründete eine findige Dame das Unternehmen www.ordnungsservice.com.

Können sie aufgrund Ihrer Herkunft etwas richtig gut? In den USA gelten Deutsche als besonders gründlich. So gründete vor Jahren eine deutsche Einwanderin in Los Angeles das Unternehmen „German Cleaning“, das nur deutsche oder deutschstämmige Mitarbeiter beschäftigt. Sie war damit recht erfolgreich und die Idee wurde mehrfach kopiert.

Zwei Auswanderer aus Nürnberg gründeten in Portugal das Unternehmen „Letzte Bratwurst vor Amerika“ www.letztebratwurst.com. Sie wurden dafür schon im Fernsehen erwähnt.

Im Languedoc an der französischen Mittelmeerküste gibt es zahlreiche Campingplätze. Viele Mitteleuropäer reisen im Sommer mit ihren Wohnwagen dorthin. Manche benutzen diesen nur im Urlaub. Vor einigen Jahren kam eine findige Französin auf die Idee, überdachte Ganzjahresabstellplätze zu schaffen und sie für 200 Euro zu vermieten. Auf Wunsch sorgt sie auch für den An- und Abtransport zum gewünschten Campingplatz. Ihre Kunden sparen an Autobahngebühren und Mehrverbrauch des Zugwagens so oft erheblich mehr als 200 Euro. Mittlerweile griff die Ideen auf andere Mittelmeerländer über.

Natürlich funktionieren solche Ideen nicht immer. Ich  traf mal eine Deutsche, die in der Nähe des Touristenortes Agde in Südfrankreich lebte. Viele Deutsche reisen dorthin und können sich nicht verständigen. So bot sie Deutschkurse für Mitarbeiter in Tourismusbetrieben, Hotels und Restaurants an. Ergebnis? Fehlanzeige – die Franzosen hatten kein Interesse. Sie hatte die Interessen nicht klar erkundet. Die Deutschen möchten gerne verstanden werden – aber nicht Französisch lernen. Den Franzosen ist es egal, ob sie verstanden werden – sie haben im Sommer eh alle Hände voll zu tun.

Haben Sie eine interessante berufliche Tätigkeit? Dann lassen sie sich von Jobtouristen begeleiten und verdienen auch noch Geld damit. Ein paar Schweizer hatten 2010 diese Idee. www.jobtourist.net

Sie stellen originelle Kleinigkeiten her und wollten schon immer mal einen Laden eröffnen? Doch das Risiko war zu groß, die Miete zu teuer, die Zielkundschaft zu klein oder Sie haben gar keine Zeit, in einem Laden zu stehen? Ein Düsseldorferin vermietet in Ihrem „Fach-Geschäft“ Fächer, in denen sie Ihre Sachen für Sie verkauft. Das kleinste Fach kostet 10 Euro pro Monat: www.fach-geschaeft.de.

Weitere originelle Geschäftsideen finden Sie hier www.impulse.de/gruenderzeit/ideen/geschaeftsideen. Lassen Sie sich dadurch zu neuen Ideen inspirieren. Was könnte man so ähnlich machen? Oder genau umgekehrt?

Donnerstag, 22. August 2013

Ideen für Kleinstgründungen

Wenn Sie ein Unternehmen gründen, sollte dies in erster Linie auf Ihr Können und Ihre Interessen und Neigungen abgestimmt sein.

Wenn es Ihnen nur darum geht, einen selbstständigen Nebenerwerb für ein paar Wochenstunden zu suchen, dann gibt es dafür eine Menge an Anregungen und Ideen.

Haushaltsnahe Dienstleistungen und Kleinhandel:
  • Aufstellen und Inbetriebnahme von Küchengeräten, Elektronikartikeln, Computern...
    Die zunehmende Komplexität dieser Geräte bereitet vielen Menschen Probleme. Oder sie haben schlicht und einfach keine Lust, dicke Bedienungsanleitungen zu lesen. Lieber haben sie eine kurze und knappe Einführung.
  • Einkaufs- und Putzservice
    Sicher keine neue Idee. Macht aber aufgrund der Alterung der Bevölkerung Sinn. Was Sie hier brauchen, ist absolute Zuverlässigkeit und eine gute Spürnase für die Wünsche Ihrer Kunden, gerade beim Einkaufsservice. Vielleicht können sie Ihren Kunden ja auch noch beim Kochen helfen.
  • Aufbau von Abholmöbeln
    Nicht nur Ikea bietet Möbel zum selbst aufbauen. Andere Möbelhäuser machen dies auch. Der Aufbau kann für Ungeübte schon ziemlich kompliziert sein.
  • Entrümpelungen
  • Grünanlagen- und Gartenpflege
  • Handgriffe der Nachbarschaftshilfe
  • Secondhand-Verkauf für verschieden Branchen:
    - Sportartikel
    - Brillengestelle
    - Kunstartikel etc.
  • Kinderbetreuung
  • Schüler- Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung
  • Internet- und Software-Einstiegsberatung
  • Energieberatung
  • Familienreise-Beratung
Solche Dienstleistungen, auch Mikro-Jobs genannt, werden seit 2012 auch über die peopleAG vermittelt: www.peopleag.de/ .


Lassen Sie sich von solchen Ideen inspirieren. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas Neues ein. Oder Sie verändern diese Ideen und bringen neue kreative Elemente hinein. Überlegen Sie immer: Was fehlt den Menschen? Was fehlt Ihnen, Ihren Verwandten und Freunden. Welche Erfahrungen machen Menschen in Ihrem Umfeld mit haushaltsnahen Dienstleistungen? Wie kann man das besser machen.

Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht mit der Handwerksordnung oder anderen gesetzlichen Regeln in Konflikt geraten. Der Starkstromanschluss ist eindeutig Sache eines Elektrikers.
 

Donnerstag, 4. Juli 2013

Wie Sie eine gute Idee entwickeln können

Sie möchten
  • ein kleines Unternehmen gründen,
  • eine Initiative gründen,
  • oder einfach nur eine sinnvolle Betätigung finden?
Doch die zündende Idee fehlt Ihnen noch? Dann stellen Sie doch mal ein paar Überlegungen an:
  • Was wollten Sie schon immer mal tun?
  • Was fehlt Ihnen oder andern Menschen?
  • Was ärgert Sie?
  • Was interessiert Sie, wofür können Sie sich begeistern?
  • Welche Fähigkeiten und Talente haben Sie, was können Sie besonders gut?
  • Was könnte man einfacher, besser oder preiswerter machen?
  • Welche Abläufe könnte man radikal in Frage stellen?
  • Was möchten Sie gerne mit anderen unternehmen?
Gute Ideen bringen Lösungen für Probleme, die bislang übersehen wurden. Oft sind dies Probleme, über die nicht nachgedacht wurde, die nicht als solche erkannt wurden. Schaffen Sie etwas, das sich eine kleine Anzahl von Menschen stark wünscht. Wie kommen Sie auf eine solche Idee? In welchem Umfeld leben Sie? Welchem der sogenannten Sinus-Milieus gehören sie an? Was das ist? Googeln Sie mal ein wenig. Mit welchen Gruppen von Menschen kennen sie sich gut aus? Was könnte das Leben dieser Menschen erleichtern? Ihnen Freude bereiten?

Lassen Sie sich für diese Überlegungen reichlich Zeit, möglichst mehrere Tage. Kaufen Sie sich ein kleines Notizbuch, das Sie immer mit sich tragen. Die besten Ideen haben wir, wenn wir gar nicht damit rechnen. Beim Spazierengehen, unter der Dusche (dorthin bitte das Notizbuch nicht mitnehmen) oder im Traum. Wahrscheinlich werden Sie nach einer Zeit so viele Ideen haben, dass Sie erstmal gründlich sortieren müssen.

Nun kann folgendes passieren: sie machen einen zu frühen Realitäts-Check. Geht das überhaupt? Kann man damit Geld verdienen, falls es um eine Unternehmensgründung geht? Findet man dafür Leute, falls es um eine Initiative geht? Lassen Sie sich Zeit. Viel zunächst unbrauchbare Ideen funktionieren erst nach einer gründlichen Konzeptarbeit.

Wenn Sie eine Idee gefunden haben, dann fragen Sie sich:

  • Warum möchten Sie dies machen?
  • Welche (verborgenen) Wünsche sind damit verbunden?
  • Was wird für Sie anders sein, wenn die Idee funktioniert?
  • Mit welchen Menschen werden Sie zu tun haben? Was reizt Sie daran?

So können Sie Ihre Idee Schritt für Schritt ausarbeiten und zu einem reifen Konzept entwickeln.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Die Kraft der Sprache

Unsere Sprache ist mehr als ein Kommunikationsmittel. Wir denken in Sprache und wir erschaffen unsere tägliche Realität damit. Wir können Sprache so benutzen, dass wir uns lebendiger fühlen und uns ebenso durch bestimmte Sprachmuster von unserer Lebendigkeit  abschneiden. Wie wir sprechen, sagt sehr viel über uns aus. Wir können z.B. voller Wertschätzung sprechen wie auch abwertend.

Mit der Art und Weise, wie wir unsere Sprache verwenden, können wir unsere innere Verfassung in Richtung Wohlbefinden verändern. Jedes gedachte und gesprochene Wort löst ein Gefühl in uns aus, nur achten wir im Alltag selten darauf. Wir denken mehr als wir fühlen. Machen Sie jetzt mal den Selbstversuch: Denken Sie a) das Wort "Überstunden" und dann b) das Wort "Liebe", c) das Wort Computer und d) das Wort Bergsee. Lassen Sie sich Zeit und achten darauf, wie Sie sich jeweils fühlen. Vielleicht ahnen Sie nun, welchen Wert eine wohlfühlende Sprache hat. Sie verbindet Körper, Seele und Geist. Im Alltag verwenden wir Sprache sehr unbewusst und oberflächlich. Die Kraftder Sprache wird frei, wenn wir sie bewusst gebrauchen und bereit sind, sie zu fühlen. Jedes Wort löst ein Gefühl aus und auch, wenn wir das nicht spüren - unser Unterbewusstsein und die unserer Gesprächspartner registrieren diese Gefühle.

Doch nicht nur auf unsere Gefühle wirkt Sprache ein, auch die Körperhaltung wird von ihr beeinflusst. Ob duSie sagen: "Es wird ein Problem sein, das in einem Tag zu erledigen" oder "Dies in einem Tag zu schaffen ist eine echte Herausforderung" ist ein Unterschied. Bei der zweiten Variante wird Ihre äußere Haltung wahrscheinlich aufrechter, Ihre Ausstrahlung präsenter und Ihre innere Haltung zuversichtlicher sein.

Druckerzeugende Worte und Redewendungen

Wie oft verwenden Sie das Wort "müssen"? "Ich muss ... erledigen, ich muss bis ... in X sein“ usw. Dieses Wort erzeugt einen starken inneren Druck, den wir dann natürlich auch nach außen ausstrahlen. Ersetzen Sie es durch "werde" oder "will".
Ein anderes druckerzeugendes Wort ist "Problem". Wie oft benutzten Sie es? Auch wenn Sie sageen: "Das ist kein Problem, das ist problemlos", unser Unterbewusstsein kennt keine Verneinungen, es hört nur "Problem" und erzeugt ein Unwohlgefühl. Ersetzen Sie Problem durch Herausforderung oder ein anderes Wort, das für Sie besser klingt.
Welche druckerzeugenden Schlüsselworte benutzen Sie noch? Durch welche Worte können Siesie ersetzen?

Unvollständige Sätze

Viele Menschen bilden unvollständige Sätze, brechen mitten im Satz ab, fangen einen neuen Satz an usw. Einem solchen Menschen zuzuhören ist ermüdend. Solche Menschen wirken konfus und desorientiert und oft sind sie es in ihrem Leben oft auch. Sie fangen viele Dinge an ohne sie zu Ende zu führen.
Oft fehlt das "Ich" in einem Satz. "Gehe jetzt einkaufen" heißt es dann. Der Sprecher kommt in seinem Satz gar nicht vor. Oft hat dies zur Folge, dass solche Leute von ihrem Umfeld übersehen werden. Sie senden hat entsprechende Signale aus.

Komplizierte Sätze

Manche Menschen verwenden komplizierte Schachtelsätze. Das gilt als ein Zeichen von Bildung. Solches Sprechen erfordert ein kompliziertes Denken. Das Fühlen bleibt dabei auf der Strecke und oft sind solche Menschen auch im Umgang sehr kompliziert. Kurze Sätze schaffen Klarheit - nicht nur in der Sprache, sondern auch in vielen anderen Lebenssituationen.

Die Satzmelodie

Üblicherweise senkst sich die Stimme am Ende eines Satzes. Manche Menschen bleiben jedoch am Satzende mit der Stimme in der Luft. Damit bleibt der Satz offen, was den Zuhörer - und auch den Sprecher - irritiert und ermüdet. Wer am Satzende keinen Punkt macht, kommt auch sonst nur selten auf den Punkt. Im Arbeitsleben rödelt er und kommt zu keinen wirklichen Ergebnissen. So zu sprechen führt dazu, dass Energie wegfließt und man sich schnell schlapp und müde fühlt – was bis zum Burnout gehen kann.

Sprachtipps

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Café und möchten einen Kaffee. Sie sagen zur Kellnerin: “Könnten sie mir bitte einen Kaffe bringen?“ Oder Sie sagen: „Bringen sie mir bitte einen Kaffee.“ Probieren Sie dies aus. Wie ist jeweils Ihre Körperhaltung und wie Ihr Gefühl?

Ein Satz in Farbe: Sprechen Sie einen Satz, z.B. eine Bestellung im Café und stellen Sie sich dabei deine Lieblingsfarbe vor. Wie fühlt sich das an?

Grammatik als Bauplan der Realität

Sprache erschafft Realität und Realität benötigt einen Bauplan. Schauen wir uns an, welche Rolle die Grammatik dabei spielt und wie kleine Änderungen im Satzbau Auswirkungen auf das Denken, Sprechen und Handeln von Menschen haben.

Beginnen wir mit den Zeiten. Fehlt es Ihnen oft an Zeit? Beschränken Sie sich in Ihrer Alltagssprache aus Präsens und Perfekt? Viele Menschen tun dies. Sprechen Sie mal folgende Sätze: 1. „Das neue Projekt hat mir gestern viel Stress bereitet“ und 2. „Das neue Projekt bereitete mir gestern viel Stress“. Nun nutzen Sie Ihre Feinwahrnehmung. Wie fühlen sich die beiden Sätze an? Spüren Sie einen Unterschied? Was passiert ist folgendes: Der 1. Satz ist Perfekt. Das Perfekt ist nah und kann Gefühle aufwirbeln. Es steht für Handlungen in der Vergangenheit, die in die Gegenwart hineinreichen. Der 2. Satz ist Imperfekt und steht für in der Vergangenheit abgeschlossene Handlungen. Es sorgt für innere Ruhe. Übrigens: Erinnern Sie sich noch an das Plusquamperfekt? Es bezeichnet eine Vorvergangenheit: „Ich hatte meine Rede beendet und die Delegierten spendeten viel Beifall.“

Probieren Sie einige Sätze jeweils in Perfekt und Imperfekt aus und prüfen Sie, wie sie sich für Sie darstellen. Wenn Sie über ein belastendes Thema im Perfekt sprechen, lösen Sie die damit verbundenen Gefühle wieder aus und es wird Ihnen schwer fallen, die Sache hinter sich zu halten. Wenn Sie hingegen über etwas sprechen, was Siesehr begeistert hat, dann wählen das Perfekt, sonst distanzieren Sie sich von den damit verbundenen positiven Gefühlen.

Nun beschäftigen wir uns mit der Zukunft. Sprechen Sie wieder zwei Sätze: 1. „Ich besuche morgen fünf Kunden, das ist sehr anstrengend.“ Und 2.: „Ich werde morgen fünf Kunden besuchen. Das wird anstrengend werden.“ Achten Sie wieder auf die Gefühle, die mit jedem dieser Sätze verbunden sind. Spüren Sie einen Unterschied. Im 1. Satz beschreiben Sie die Zukunft in der Gegenwartsform. Damit spüren Sie den Stress von morgen jetzt schon. Menschen, die so sprechen, sind oft überfordert, haben ein schlechtes Zeitgefühl, fangen viel an ohne es zuende zu führen. Und sie leiden oft unter Stress. Kein Wunder.
Und wenn schon die Benutzung des Futur I selten ist, so ist Futur II eine echte sprachliche Rarität. Sprechen Sie  folgende Sätze: 1. „Morgen Nachmittag ist Besprechung. Bis 14 Uhr habe ich die Unterlagen zusammengestellt“ und 2. „Morgen Nachmittag wird eine Besprechung sein. Bis 14 Uhr werde ich die Unterlagen zusammengestellt haben“. Wie fühlen sich die Sätze an? Satz 1 ist eine Mischung aus Präsens und Perfekt – und das für eine Handlung, die in der Zukunft stattfinden wird. Satz 2 ist die korrekte Verwendung von Futur I und Futur II.
Rettet den Genitiv

Kennen Sie das? Sie parken kurz vor einer Garage, springen in einen Laden, um eine Zeitung zu kaufen und jemand kommt rein und fragt: “Wem sein Auto ist das da draußen?“. Natürlich tun Sie so etwas nicht. Oder Sie wollen ein Ferienhaus mieten und jemand sagt Ihnen am Telefon: „Die Lage von dem Haus ist optimal“. In der Alltagssprache „ist der Dativ oft dem Genitiv sein Tod“. Dies hat Folgen.
Der Genitiv macht klar, wessen Schöpfung oder wessen Eigentum etwas ist. Er benennt die Ursache.

Aktivsätze führen zu Eigenverantwortung

Unser Denken und unser Weltbild findet sich oft in unserer Ausdrucksweise wieder. Und so wie wir denken und reden laden wir entsprechende Umstände in unser Leben ein.
Die meisten Menschen sehen sich als Opfer äußerer Umstände. Sie leben in Abhängigkeiten und führen in erster Linie die Aufträge anderer aus. Auffällig ist, dass sie oft Passivsätze verwenden (Leideform!!!). Der Handelnde gerät aus dem Blick: „Die Arbeit wurde erledigt. Der Tisch wurde gedeckt.“ Kein Wunder, dass, wer in Passivsätzen spricht, von anderen oft übersehen wird.
Aktive Menschen verwenden aktive Sätze. Derjenige, der eine Tätigkeit ausführt, erscheint in dem Satz.

Montag, 13. Mai 2013

Argumentieren oder klären?

Was passiert, wenn wir anfangen, zu argumentieren? Gewinnt das bessere Argument? Oder setzt sich durch, wer rhetorisch besser geschult ist? Argumente sorgen immer wieder für Gegenargumente. So helfen wir beim argumentieren dem anderen, sich von seiner eigenen Sichtweise zu überzeugen.

Streitgespräche drehen sich meist nicht um Tatsachen, die durch Beobachtungen und Experimente festgestellt werden könnten. Sie thematisieren Bedeutungen, die von unbewussten, persönlichen Faktoren abhängig sind.

Fragen Sie immer: Was steht hinter dem Standpunkt eines Anderen? Was bewegt ihn? Was ist das Interesse hinter seinem Standpunkt? Was sind seine Werte? Welche Gemeinsamkeiten haben wir in Bezug auf das Thema?

Was sind in Bezug auf das Thema wirklich Fakten? Was sind Interpretationen? Was sind Annahmen? Was sind Gerüchte?

So können Sie sich einer gemeinsamen Lösung nähern und finden nicht nur einen Kompromiss, sondern gar eine WIN-WIN-Lösung.

Lesen Sie hier mehr über Fakten, Interpretationen, Annahmen und Gerüchte:
http://die-ideenschmiede.blogspot.de/2013/02/expertentum.html


Lesen Sie hier mehr über WIN-Win-Lösungen:
http://netzwerke-kooperationen-wissen.blogspot.de/2008/02/kompromiss-oder-win-win-situation.html

Freitag, 5. April 2013

Könnerschaft in Organisationen und Besprechungskultur

Was brauchen wir, um wirklich gute Ideen und Lösungen zu entwickeln und auch umzusetzen?
Bahnbrechende Innovationen sind noch nie allein durch analysieren, reflektieren und argumentieren entstanden. Sie können nur entstehen, wenn wir bereit sind, uns in den unsicheren Raum von Möglichkeiten zu begeben und uns fragen, was die Zukunft von uns möchte. Um dies herauszufinden, brauchen wir eine andere Kommunikationskultur als die, die jetzt noch in vielen Organisationen üblich ist.
Was meine ich damit? In vielen Organisationen wimmelt es von Meetings und auch Projektarbeit hat fast überall Einzug gehalten. Doch schauen wir uns mal an, wie Meetings ablaufen.

Fangen wir mit Meetings der 4. Kategorie an. Das ist die unterste Kategorie: Man sagt, was man glaubt, was gesagt werden muss oder was von einem erwartet wird. Man ist freundlich, liefert aber nur hohle Phrasen – auch Business-Blabla genannt. Man achtet darauf, sich keine Blöße zu geben oder etwas zu sagen, was man nicht konkret untermauern kann. Bisher wahrgenommenes und alte Urteile werden bestätigt. Dieses Meeting verläuft in althergebrachten Mustern und ist in dieser Form eigentlich überflüssig. So etwas nennt man ein autistisches Kommunikationssystem.

In Meetings der 3. Kategorie kommt es zu Debatten. Man spricht Klartext und sagt, was man denkt. Allerdings ist man in erster Linie damit beschäftigt, seine Argumente zu untermauern. Wenn jemand anderes redet, hört man nicht wirklich zu sondern ist gedanklich schon bei einer Erwiderung. Es geht mehr um das Gewinnen als um das wirkliche Finden einer Lösung.

Erst in Meetings der 2. Kategorie entsteht ein wirklicher Dialog. Die eigene Ansicht wird reflektiert und es wird nachgefragt, was der andere wirklich denkt und sagen möchte. Man betrachtet sich selbst als einen Teil der Ganzen.

In Meetings der 1. Kategorie entsteht ein Feld von Kreativität. Hier begibt man sich in einen Raum von Möglichkeiten und kann die Frage stellen, was die Zukunft von einem erwartet. Hier geht es nicht mehr darum, die eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Man ist bereit, eigene Ideen in etwas Gemeinsames einzubringen und jede Vorstellung davon, wie das Ergebnis aussehen soll, fallen zu lassen. Nur hier kann aus dem Potenzial der Unterschiede die Kraft der Gemeinsamkeit entstehen. Projekte, die hier entstehen, werden gemeinsam getragen und haben Kraft. Ich nenne sie hier Projekte und Lösungen der 1. Kategorie.

Um solche Projekte und Lösungen zu realisieren, müssen wir Kopf, Herz und Hand integrieren – wir brauchen:
·        Einen offenen und klaren Verstand (Kopf)
·        Ein offenes Herz
·        Einen offenen Willen (Hand)
Für einen offenen Verstand müssen wir unsere Urteile abstellen. Sie basieren auf den Erfahrungen der Vergangenheit und haben in einem Raum von Möglichkeiten nichts zu suchen. Innovationen entstehen immer aus einer vagen Idee oder einem vagen Gefühl heraus. Sie sind zunächst nicht rational begründbar oder argumentativ zu belegen.
Ein offenes Herz ermöglich uns, uns als Teil des Ganzen zu fühlen, in Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber den anderen Beteiligten zu handeln. Nur dann werden diese sich voll einbringen.
Ein offener Wille ermöglicht uns, eine Idee auch in die Tat umzusetzen, sie auszuprobieren, ihre Zukunftstauglichkeit praktisch zu prüfen.
So erkunden wir die Zukunft durch tun statt durch analysieren, nachdenken und reflektieren.

Nun fragen Sie sich vermutlich, wie sich ein solcher Weg zur Könnerschaft gehen lässt. Nun, dies funktioniert in kleinen Schritten. Wenn in Ihrer Organisation Meetings der 4. oder 3. Kategorie üblich sind, können Sie nicht gleich zur 1. Kategorie springen. Das würde nicht funktionieren. Doch Sie können schrittweise kleine Veränderungen einführen.

Dabei begleite ich Sie gerne.