Mittwoch, 6. November 2013

Wie Sie Menschen für sich gewinnen können

Welche Eigenschaften brauchen Sie eigentlich, um als Unternehmer erfolgreich zu sein?

Wenn Sie im Internet nach dem Begriff „Unternehmerpersönlichkeit“ suchen oder sich verschiedene Existenzgründerportale dazu ansehen, finden Sie eine ganze Menge dazu. Manchmal so viel, dass Sie vielleicht denken: „Das alles soll ich sein und können?“ Lassen Sie sich davon nicht irritieren.

Ich möchte Ihnen hier ein paar Aspekte zeigen, die dabei oft vergessen werden und viel wichtiger sind. Sie haben mit Menschen zu tun. Nicht nur als Unternehmer, auch sonst im Leben. Als Unternehmer haben Sie es mit Kunden, Lieferanten, Mitbewerbern und Mitarbeitern zu tun. Vielleicht auch mit Kapitalgebern, Bänkern oder Sachbearbeitern der Arbeitsagentur oder des Job-Centers. Und natürlich mit Ihren LebenspartnerInnen, Familienangehörigen und Freunden.

Wenn Sie nun diese Auflistung lesen, dann fragen Sie sich: Wie stehen Sie zu diesen Menschen? Welche erscheinen Ihnen sympathisch? Bei welchen haben Sie Zweifel und Befürchtungen oder Vorbehalte? Welche erscheinen Ihnen unsympathisch – und das evt. ohne sie überhaupt zu kennen.

Als Unternehmer – und wie gesagt nicht nur als dieser – brauchen Sie die Fähigkeit, Menschen für sich zu gewinnen. NICHT in dem Sinne, sie nutzenorientiert für Ihre Zwecke einzuspannen oder für Ihre Ziele zu manipulieren. Das machen viele. Und das kann auch gelingen. Aber nur bis zur nächsten Krise, dann lässt man Sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Menschen erkennen Manipulation und mögen so etwas nicht besonders.

Der smarte Durchstarter, die coole Karrierefrau, die mögen Bewunderer haben. Und viele Speichellecker, die an ihrem Erfolg teilhaben und davon profitieren möchten. So lange, wie alles gut geht. Doch in einer Krise nützen die gar nichts.

Worum es hier geht ist, dass Menschen Sie achten, sympathisch finden und sich freuen, etwas für Sie zu tun – in welcher Rolle auch immer. Dies funktioniert nur, wenn SIE es umgekehrt auch mit ihnen machen.

Genau darum geht es in diesem Artikel. Angeregt hierzu hat mich das Buch „Ich krieg dich“ von Leo Martin. Leo Martin war zehn Jahre Geheimagent bei einem der deutschen Nachrichtendienste. Er hatte die Aufgabe, V-Leute anzuwerben. Dies funktioniert weder mit Geld, noch mit Druck, sondern nur dadurch, eine gute, wertschätzende Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das Buch räumt nicht nur mit Missverständnissen über Geheimdienste auf, sondern lässt sich auf viele Lebenssituationen übertragen. Und hier geht es jetzt darum, was dies für Sie als Unternehmer bedeuten kann.

Fangen wir an!


Wertschätzung und Respekt sind das Fundament für jeden guten Kontakt. Können wir überhaupt alle Menschen, mit denen wir es zu tun haben, wertschätzen? Was ist mit den Unfreundlichen, denen, die uns ausnutzen oder über’s Ohr hauen wollen, den Versagern und Besserwissern? Werden wir vor lauter Wertschätzung nicht zum Schaf unter lauter Wölfen, zum naiven Peacenik? Nein, überhaupt nicht. Hart in der Sache und weich zum Menschen lautet die Devise.

Wer nur von Idioten umgeben ist, muss selbst einer sein, lautet eine alte Weisheit. Da ist was dran. Wenn wir andere Menschen einschätzen, stellt sich die Frage, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Auf ihre Schwächen und Fehler oder auf ihre positiven Seiten? Auf das, was uns von ihnen trennt, oder auf das, was uns mit ihnen verbindet. Wir haben die Wahl. Das bedeutet nicht, warnende Hinweise auszublenden.

Es gibt diese „Alles ist o.k. so wie es ist“ Haltung. Das ist Unsinn. Und es gibt „Lebensberater“, Coaches, spirituelle Lehrer und Gurus, die empfehlen, man möge doch ohne Wertungen durchs Leben gehen. Das ist schon allein deshalb Unfug, weil es nicht funktioniert. Wir werten ständig, wenn wir Menschen und Situationen begegnen. Wir können dies gar nicht ausschalten. Vermutlich sind das uralte Überlebensmuster in unserem Reptileingehirn. Und selbst wenn wir es willentlich ausschalten würden, gingen das Werten im Unterbewusstsein weiter. Das erklärt, warum so manch sanftmütiger daherkommender Dauergrinser irgendwann durchknallt.

Es gibt einen sehr wichtigen Punkt bei dieser Sache: Nämlich genau der Punkt, an dem aus einer Wertung eine Verurteilung wird. Eine Verurteilung, die den anderen herabsetzt und ihn in unserem Augen zu einem schlechten oder bösen Menschen macht. Dieser Punkt ist gar nicht so einfach zu finden, es bedarf dazu einiger Übung. Also werten sie fröhlich weiter, wenn Sie anderen Menschen begegnen. Aber seien Sie wachsam, ab wann daraus eine Verurteilung wird. Sie spüren dies an einem stärker werdenden negativen Gefühl. Oder wenn Ihnen Ideen kommen, was Sie mit diesem Unsymp jetzt gerne machen würden. Sie brauchen also innere Klarheit und Unterscheidungsvermögen.

Wie schon gesagt, Sie haben immer die Wahl, ob Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Schwächen oder die Stärken anderer legen. Wenn es Ihnen schwer fällt, Ihre Aufmerksamkeit auf die Stärken anderer zu legen, dann üben Sie es eine Zeit lang. Suchen Sie an jeder Person, der Sie begegnen, mindestens einen positiven Aspekt.

Üben sie am Anfang mit Menschen, die für Sie nicht ganz so wichtig sind: Mitwartende an der Ampel, Taxifahrer, Bäckereiverkäuferinnen. Das macht es einfacher. An dieser Stelle sei Ihnen gesagt: die Bäckereiverkäuferin ist für Sie genau so wichtig, wie der Geschäftspartner, mit den Sie über ein Millionenprojekt verhandeln. Aber das ist ein anderes Thema und würde hier jetzt zu weit führen.

Wie wir unsere Umwelt freundlicher machen können


Auf welche Menschen und auf was genau an ihnen reagieren Sie negativ? Ist es ihre Kleidung, ihr Aussehen, ihre Haltung? Ist es das, was sie gerade sagen, lesen oder tun? Oft sind es simple Kleinigkeiten, die ein negatives Gefühl in uns hervorrufen. Bemühen Sie sich gar nicht, dieses Gefühl beiseite zu schieben. Nehmen Sie es einfach nur wahr. Und dann schauen Sie sofort, dass Sie an dieser Person etwas positives finden. Es kann wiederum ihre Kleidung, ihr Aussehen, ihre Haltung sein oder das sein, was sie gerade sagen, lesen oder tun. Das genügt. Sie brauchen auch keinerlei esoterische Praktiken wie z.B. andere mit einem inneren Lichtstrahl zu erleuchten. Natürlich können Sie das tun, wenn es Ihnen Spaß macht. Nur führt dies manchmal zu seltsamen Erlebnissen.

Mit der Zeit erkennen Sie Ihre emotionalen Anfälligkeiten. Und – Sie werden es früher oder später merken: Sie beginnen, in einer immer freundlicher werdenden Umwelt zu leben. Probieren Sie es aus, wenn Sie mit jetzt noch nicht glauben. Und noch etwas: Sie tun so mehr für den Frieden als so mancher Friedensaktivist mit wehender Flagge.

Warum ist dies so? Menschen spüren instinktiv oder im Unterbewusstsein, ob und wie wir sie bewerten oder beurteilen. Sie haben dafür eine feine Antenne. SIE auch! Wer sich negativ bewertet oder verurteilt fühlt, verschließt sich. Dann können Sie machen, was Sie wollen. So jemand wird aus freien Stücken nichts für Sie tun. Da hilft kein rationales Argument, keine nachgeschobene Freundlichkeit. Zumindest dauert es lange, bis die unbewusste Verstimmung vorbei ist. Darum ist es so wichtig, an jedem Menschen sofort einen positiven Aspekt zu finden. Vermutlich wird eine leichte negative Wertung dadurch mehrfach wieder aufgehoben. Licht ist halt immer stärker als Dunkelheit.

Und noch einmal: Sie brauchen Ihre wertenden Gedanken nicht zu unterdrücken. Das geht nicht. Sie müssen nur beginnende Verurteilungen stoppen. Die Grenze dazwischen ist fließend, Sie werden sie schon finden. Mit der Zeit werden auch die wertenden Gedanken weniger. Sie werden zu harmlosen Unterscheidungen – die Sie allerdings brauchen. Darauf dürfen Sie um Himmels willen nicht verzichten. Sonst verschenken sie nachher noch Ihre Kreditkarte inklusive Geheimnummer an den nächstbesten Bettler. Darum geht es hier nicht. Geben Sie ihm lieber einen Euro, wenn Sie möchten.

Im Laufe der Zeit wird sich der Fokus ihrer Wahrnehmung automatisch verschieben und Ihnen werden mehr und mehr nette und freundliche Menschen begegnen. Und dies in allen Lebenssituationen.

An dieser Stelle etwas dazu, nach welchen (unbewussten) Kriterien wir andere Menschen bewerten. Jeder hat seine eigenen Realitätsfilter, die sich zusammensetzen aus:

  • Ausbildung und Allgemeinbildung,
  • Erfahrungen, Erlebnisse und Einstellungen,
  • aktuellen Bedürfnisse und Interessen,
  • Grad der momentanen Aufmerksamkeit oder Ablenkung,
  • körperlichen und geistigen Voraussetzungen,
  • kulturellen und gesellschaftlichen Prägungen.

Natürlich lassen sich diese Kriterien auch bewusst machen. Ist im Alltag aber oft kaum möglich. Unser Unterbewusstsein ist um ein vielfaches schneller als unser bewusster Verstand.

Unsere Wahrnehmung funktioniert selektiv und lückenhaft. Unser Gehirn füllt die Wahrnehmungslücken mit dem, was es für wahrscheinlich hält. Für wahrscheinlich hält es, was alten Glaubenssätzen und Vorurteilen entspricht. Es „googelt“ quasi nach Belegen und findet sie auch. Leider sind sie meistens falsch. Und so machen wir uns ein zumindest unvollständiges, wenn nicht gar falsches Bild von einer anderen Person. Gleichzeitig werden alte Glaubenssätze und Vorurteile bestätigt. „Ich hab doch schon immer gesagt, dass Leute mit silbernen Zigarettenetuis eingebildete Fatzkes sind“ denken sie dann. Oder so was ähnliches.

Den anderen gewinnen


Was können Sie in einem Kontakt tun, um jemanden für sich zu gewinnen? Alle Menschen teilen bestimmte Grundbedürfnisse: Sicherheit, Wertschätzung, Respekt und Anerkennung. Diese Bedürfnisse können wir anderen fast immer erfüllen. Fühlt sich jemand in unserer Anwesenheit wertgeschätzt und sicher? Begegnen wir ihm authentisch, verständnisvoll und aufrichtig? So wird er sich bei uns wohlfühlen. UND wir werden uns dabei besser fühlen. Die positive Energie strahlt zurück.

Voraussetzung für eine positive Begegnung ist, dass Sie sich selbst wertschätzen. Wenn Sie gerade in einem emotional oder körperlich schlechtem Zustand sind, wenn Sie gestresst sind, haben Sie es natürlich schwerer. Dann sollten Sie zunächst auf dieser Ebene etwas verändern.

Überprüfen Sie immer wieder mal Ihre Vorurteile. Vorurteile verkleiden sich oft als fundierte Beweise. Fragen Sie sich immer wieder:

  • Ist das wirklich so?
  • Könnte es auch anders sein?
  • Kann ich mir da sicher sein?
  • Was wäre, wenn es anders wäre?

Vorurteile entstehen, weil wir gerne Gewissheit über Personen und Situationen haben möchten. Das geht aber nicht. Wir wissen wenig über eine Person, der wir begegnen. Das gilt sogar für PartnerInnen, Familienangehörige, Freunde und Bekannte. Für das, was wir nicht wissen, „googelt“ unser Gehirn und durchsucht unsere mentalen Datenbanken – und die der Kultur und Gesellschaft, in der wir leben. Wir können lernen, mit Ungewissheit zu leben. Dies hat den positiven Effekt, dass unser Leben viel spannender wird.

Wenn Sie also in einer Begegnung spüren, dass Sie jemanden gerade in eine bereitliegende Schublade legen wollen, halten Sie einfach kurz inne und schließen Sie die Schublade wieder. Auch dies können Sie in Ihren normalen Alltagsbegegnungen üben.


Von Toleranz zur Akzeptanz


Wir leben in einer immer toleranter werdenden Gesellschaft. Ich bin in den 60er/70er Jahren aufgewachsen. Da gab es eine Menge Vorurteile gegen bestimmte Menschen bzw. Gruppen, die es so heute nicht mehr gibt. Doch was genau bedeutet Toleranz überhaupt? Akzeptieren wir jemanden so wie er ist, wenn wir ihn tolerieren? Nein, im Grunde passiert folgendes: Wir hätten eine Person, Gruppe oder Situation gerne anders, nehmen aber hin, was ist. Das ist keine wirkliche Akzeptanz. Wenn wir viel tolerieren und wenig akzeptieren, führt dies schnell zu einer etwas sauertöpferischen politischen Korrektheit. Das lässt sich häufig beobachten.

Wenn wir jemanden für uns gewinnen wollen, müssen wir ihn akzeptieren. So, wie er oder sie ist. Schließlich hat jeder einen Grund für sein So-Sein. Das geht, wie schon erwähnt, nur, wenn wir mindestens einen positiven Aspekt an ihm finden. Und es gibt noch einen wichtigen „Trick“, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist: Sie brauchen nicht das Verhalten eines anderen akzeptieren, aber Sie können ihm in seinem Wesenkern akzeptieren. Trennen Sie Person und Verhalten. Jeder Mensch hat einen guten Kern in sich. Auch ein Verbrecher. Wenn Sie dies tun, können Sie ihm auch seine Grenzen aufzeigen. Auf der unbewussten Ebene wird sich der andere dabei akzeptiert fühlen und DAS ist enorm wichtig.


Wie wir den anderen nicht gewinnen


Es gibt ein paar Dinge, die Sie vermeiden sollten, wenn Sie andere für sich gewinnen wollen.

  • Dem anderen zeigen, dass Sie anders sind. Wenn Sie meinen, dass Sie viel cooler, geschickter, gebildeter, weltgewandter, schöner, kreativer oder was auch immer besser sind als der Rest der Menschheit, dann fühlt Ihr Ego sich geschmeichelt. Doch der andere fühlt sich herabgesetzt. Auch wenn er dies gar nicht so genau merkt, ein kleines ungutes Gefühl wird in ihm entstehen. Seien Sie sich Ihrer Stärken bewusst. Das gibt Ihnen die nötige Gelassenheit. Aber versuchen sie niemals, andere damit zu beeindrucken.
  • Seien Sie nicht unberührbar. Lassen Sie den anderen spüren, dass seine Story Sie berührt. Spielen sie dabei nicht den professionellen Sozialarbeiter. Selbst wenn Sie einer sind. Seien sie ganz normal Mensch. Und geben Sie auch etwas über sich preis. Sonst wird es nicht mit der gegenseitig wertschätzenden Beziehung.
  • Reden Sie nicht schlecht über abwesende Ditte. Weil die gerade anwesenden dann davon ausgehen müssen, dass bei deren Abwesenheit auch über sie hergezogen wird. Außerdem färbt dies Ihr Bild von anderen negativ. Und Sie wollten sich doch auf die positiven Seiten anderer fokussieren.

Noch einige gute Tipps


  • Vermeiden Sie Jammer- und Klagezirkel. Das sind Zirkel, in denen Menschen über sich, andere und die Welt an sich jammern. Damit mögen sie sogar Recht haben. Dennoch lauert hier eine böse Falle: Wenn Sie zustimmen, sitzen Sie selbst in der Negativitätsfalle. Wenn Sie widersprechen, ziehen Sie den Unmut der anderen auf sich. Und wenn Sie nun zeigen wollen, dass Sie klüger, weltgewandter usw. sind, dann... siehe oben. Natürlich kann es gut tun, mal Dampf abzulassen. Doch hüten Sie sich strikt vor notorischen Dauernörglern.
  • Dies gilt auch für negative Stimmungen in einer Gruppe. Lassen Sie sich davon nicht anstecken. Setzen Sie hier keine aufgesetzte Fröhlichkeit entgegen. Doch bleiben Sie klar, positiv und unterscheidend. Irgendwann werden die anderen sie fragen, wie sie dies machen. Halten sie möglichst immer etwas Abstand von Krisenthemen. Im Projektmanagement – in Projekten wimmelt es von Krisen und Problemen - ist es häufig so, dass die besten Problemlöser die sind, die gar nicht wissen, dass es überhaupt ein Problem gibt. Für solche Leute gibt es nur Situationen und Herausforderungen.
  • Unterstützen Sie im Alltag andere Menschen. Es genügen Kleinigkeiten: eine offen gehaltene Tür, ein freundlicher Blick, ein Lächeln oder auch etwas mehr. Z.B. einen nützlichen Kontakt herstellen. Erwarten Sie keine Gegenleistung. Wenn Sie dann mal Unterstützung brauchen, werden Sie die auch bekommen. Fragen Sie mich jetzt nicht, wie das funktioniert. Das führt zu sehr vom Thema weg.

Dieser Artikel kompakt: Legen Sie alle Negativität ab und ersetzten Sie diese durch ein klares Unterscheidungsvermögen. Sie leben in einer Welt, die Ihnen grundsätzlich freundlich gesonnen ist. Der Schlüssel dafür liegt bei Ihnen.

Freitag, 18. Oktober 2013

Crowdfunding als Finanzierungsmodell

Mit Crowdfunding oder Schwarmfinanzierung lassen sich Projekte und Produkte durch viele Kleinbeträge finanzieren. Bisher wurden überwiegend Kulturprojekte damit finanziert, doch greift es mittlerweile auf andere Bereiche über.
Für den Anleger geht es oft gar nicht um die zu erwartende Rendite, sondern um die Unterstützung einer guten Idee. Erfolg hat, wem es gelingt, Emotionen anzusprechen.

Crowdfunding bietet sich gerade auch für die Finanzierung von Non-Profit-Projekten an, bei denen es um ideelle Ziele geht. Mit der Finanzierung gewinnen Sie zugleich auch Unterstützer. Oder umgekehrt.

Hier einige Links zum Thema:

Ein ARD-Beitrag vom 19.02.2013

Wikipedia

Projekte bei startnext

Crowdfunding für StartUps

Magazin Gründerszene

Dienstag, 10. September 2013

Ausgefallene Geschäftsideen

Machne Leute kommen einfach auf gute Ideen. Und dann schaffen sie es aus noch, aus der guten Idee ein funktionierendes Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Wie schon oft hier gesagt: Die Idee ist das Ausgangsmaterial, die eigentliche kreative Arbeit besteht darin, ein funktionierendes Konzept daraus zu entwickeln.

Ich stelle hier einige Beispiele vor, die Sie zu eigenen Ideen anregen können.

Was können sie besonders gut?

Z.B. Aufräumen und Sortieren? Viele Menschen können das nicht. So gründete eine findige Dame das Unternehmen www.ordnungsservice.com.

Können sie aufgrund Ihrer Herkunft etwas richtig gut? In den USA gelten Deutsche als besonders gründlich. So gründete vor Jahren eine deutsche Einwanderin in Los Angeles das Unternehmen „German Cleaning“, das nur deutsche oder deutschstämmige Mitarbeiter beschäftigt. Sie war damit recht erfolgreich und die Idee wurde mehrfach kopiert.

Zwei Auswanderer aus Nürnberg gründeten in Portugal das Unternehmen „Letzte Bratwurst vor Amerika“ www.letztebratwurst.com. Sie wurden dafür schon im Fernsehen erwähnt.

Im Languedoc an der französischen Mittelmeerküste gibt es zahlreiche Campingplätze. Viele Mitteleuropäer reisen im Sommer mit ihren Wohnwagen dorthin. Manche benutzen diesen nur im Urlaub. Vor einigen Jahren kam eine findige Französin auf die Idee, überdachte Ganzjahresabstellplätze zu schaffen und sie für 200 Euro zu vermieten. Auf Wunsch sorgt sie auch für den An- und Abtransport zum gewünschten Campingplatz. Ihre Kunden sparen an Autobahngebühren und Mehrverbrauch des Zugwagens so oft erheblich mehr als 200 Euro. Mittlerweile griff die Ideen auf andere Mittelmeerländer über.

Natürlich funktionieren solche Ideen nicht immer. Ich  traf mal eine Deutsche, die in der Nähe des Touristenortes Agde in Südfrankreich lebte. Viele Deutsche reisen dorthin und können sich nicht verständigen. So bot sie Deutschkurse für Mitarbeiter in Tourismusbetrieben, Hotels und Restaurants an. Ergebnis? Fehlanzeige – die Franzosen hatten kein Interesse. Sie hatte die Interessen nicht klar erkundet. Die Deutschen möchten gerne verstanden werden – aber nicht Französisch lernen. Den Franzosen ist es egal, ob sie verstanden werden – sie haben im Sommer eh alle Hände voll zu tun.

Haben Sie eine interessante berufliche Tätigkeit? Dann lassen sie sich von Jobtouristen begeleiten und verdienen auch noch Geld damit. Ein paar Schweizer hatten 2010 diese Idee. www.jobtourist.net

Sie stellen originelle Kleinigkeiten her und wollten schon immer mal einen Laden eröffnen? Doch das Risiko war zu groß, die Miete zu teuer, die Zielkundschaft zu klein oder Sie haben gar keine Zeit, in einem Laden zu stehen? Ein Düsseldorferin vermietet in Ihrem „Fach-Geschäft“ Fächer, in denen sie Ihre Sachen für Sie verkauft. Das kleinste Fach kostet 10 Euro pro Monat: www.fach-geschaeft.de.

Weitere originelle Geschäftsideen finden Sie hier www.impulse.de/gruenderzeit/ideen/geschaeftsideen. Lassen Sie sich dadurch zu neuen Ideen inspirieren. Was könnte man so ähnlich machen? Oder genau umgekehrt?

Donnerstag, 22. August 2013

Ideen für Kleinstgründungen

Wenn Sie ein Unternehmen gründen, sollte dies in erster Linie auf Ihr Können und Ihre Interessen und Neigungen abgestimmt sein.

Wenn es Ihnen nur darum geht, einen selbstständigen Nebenerwerb für ein paar Wochenstunden zu suchen, dann gibt es dafür eine Menge an Anregungen und Ideen.

Haushaltsnahe Dienstleistungen und Kleinhandel:
  • Aufstellen und Inbetriebnahme von Küchengeräten, Elektronikartikeln, Computern...
    Die zunehmende Komplexität dieser Geräte bereitet vielen Menschen Probleme. Oder sie haben schlicht und einfach keine Lust, dicke Bedienungsanleitungen zu lesen. Lieber haben sie eine kurze und knappe Einführung.
  • Einkaufs- und Putzservice
    Sicher keine neue Idee. Macht aber aufgrund der Alterung der Bevölkerung Sinn. Was Sie hier brauchen, ist absolute Zuverlässigkeit und eine gute Spürnase für die Wünsche Ihrer Kunden, gerade beim Einkaufsservice. Vielleicht können sie Ihren Kunden ja auch noch beim Kochen helfen.
  • Aufbau von Abholmöbeln
    Nicht nur Ikea bietet Möbel zum selbst aufbauen. Andere Möbelhäuser machen dies auch. Der Aufbau kann für Ungeübte schon ziemlich kompliziert sein.
  • Entrümpelungen
  • Grünanlagen- und Gartenpflege
  • Handgriffe der Nachbarschaftshilfe
  • Secondhand-Verkauf für verschieden Branchen:
    - Sportartikel
    - Brillengestelle
    - Kunstartikel etc.
  • Kinderbetreuung
  • Schüler- Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung
  • Internet- und Software-Einstiegsberatung
  • Energieberatung
  • Familienreise-Beratung
Solche Dienstleistungen, auch Mikro-Jobs genannt, werden seit 2012 auch über die peopleAG vermittelt: www.peopleag.de/ .


Lassen Sie sich von solchen Ideen inspirieren. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas Neues ein. Oder Sie verändern diese Ideen und bringen neue kreative Elemente hinein. Überlegen Sie immer: Was fehlt den Menschen? Was fehlt Ihnen, Ihren Verwandten und Freunden. Welche Erfahrungen machen Menschen in Ihrem Umfeld mit haushaltsnahen Dienstleistungen? Wie kann man das besser machen.

Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht mit der Handwerksordnung oder anderen gesetzlichen Regeln in Konflikt geraten. Der Starkstromanschluss ist eindeutig Sache eines Elektrikers.
 

Donnerstag, 4. Juli 2013

Wie Sie eine gute Idee entwickeln können

Sie möchten
  • ein kleines Unternehmen gründen,
  • eine Initiative gründen,
  • oder einfach nur eine sinnvolle Betätigung finden?
Doch die zündende Idee fehlt Ihnen noch? Dann stellen Sie doch mal ein paar Überlegungen an:
  • Was wollten Sie schon immer mal tun?
  • Was fehlt Ihnen oder andern Menschen?
  • Was ärgert Sie?
  • Was interessiert Sie, wofür können Sie sich begeistern?
  • Welche Fähigkeiten und Talente haben Sie, was können Sie besonders gut?
  • Was könnte man einfacher, besser oder preiswerter machen?
  • Welche Abläufe könnte man radikal in Frage stellen?
  • Was möchten Sie gerne mit anderen unternehmen?
Gute Ideen bringen Lösungen für Probleme, die bislang übersehen wurden. Oft sind dies Probleme, über die nicht nachgedacht wurde, die nicht als solche erkannt wurden. Schaffen Sie etwas, das sich eine kleine Anzahl von Menschen stark wünscht. Wie kommen Sie auf eine solche Idee? In welchem Umfeld leben Sie? Welchem der sogenannten Sinus-Milieus gehören sie an? Was das ist? Googeln Sie mal ein wenig. Mit welchen Gruppen von Menschen kennen sie sich gut aus? Was könnte das Leben dieser Menschen erleichtern? Ihnen Freude bereiten?

Lassen Sie sich für diese Überlegungen reichlich Zeit, möglichst mehrere Tage. Kaufen Sie sich ein kleines Notizbuch, das Sie immer mit sich tragen. Die besten Ideen haben wir, wenn wir gar nicht damit rechnen. Beim Spazierengehen, unter der Dusche (dorthin bitte das Notizbuch nicht mitnehmen) oder im Traum. Wahrscheinlich werden Sie nach einer Zeit so viele Ideen haben, dass Sie erstmal gründlich sortieren müssen.

Nun kann folgendes passieren: sie machen einen zu frühen Realitäts-Check. Geht das überhaupt? Kann man damit Geld verdienen, falls es um eine Unternehmensgründung geht? Findet man dafür Leute, falls es um eine Initiative geht? Lassen Sie sich Zeit. Viel zunächst unbrauchbare Ideen funktionieren erst nach einer gründlichen Konzeptarbeit.

Wenn Sie eine Idee gefunden haben, dann fragen Sie sich:

  • Warum möchten Sie dies machen?
  • Welche (verborgenen) Wünsche sind damit verbunden?
  • Was wird für Sie anders sein, wenn die Idee funktioniert?
  • Mit welchen Menschen werden Sie zu tun haben? Was reizt Sie daran?

So können Sie Ihre Idee Schritt für Schritt ausarbeiten und zu einem reifen Konzept entwickeln.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Die Kraft der Sprache

Unsere Sprache ist mehr als ein Kommunikationsmittel. Wir denken in Sprache und wir erschaffen unsere tägliche Realität damit. Wir können Sprache so benutzen, dass wir uns lebendiger fühlen und uns ebenso durch bestimmte Sprachmuster von unserer Lebendigkeit  abschneiden. Wie wir sprechen, sagt sehr viel über uns aus. Wir können z.B. voller Wertschätzung sprechen wie auch abwertend.

Mit der Art und Weise, wie wir unsere Sprache verwenden, können wir unsere innere Verfassung in Richtung Wohlbefinden verändern. Jedes gedachte und gesprochene Wort löst ein Gefühl in uns aus, nur achten wir im Alltag selten darauf. Wir denken mehr als wir fühlen. Machen Sie jetzt mal den Selbstversuch: Denken Sie a) das Wort "Überstunden" und dann b) das Wort "Liebe", c) das Wort Computer und d) das Wort Bergsee. Lassen Sie sich Zeit und achten darauf, wie Sie sich jeweils fühlen. Vielleicht ahnen Sie nun, welchen Wert eine wohlfühlende Sprache hat. Sie verbindet Körper, Seele und Geist. Im Alltag verwenden wir Sprache sehr unbewusst und oberflächlich. Die Kraftder Sprache wird frei, wenn wir sie bewusst gebrauchen und bereit sind, sie zu fühlen. Jedes Wort löst ein Gefühl aus und auch, wenn wir das nicht spüren - unser Unterbewusstsein und die unserer Gesprächspartner registrieren diese Gefühle.

Doch nicht nur auf unsere Gefühle wirkt Sprache ein, auch die Körperhaltung wird von ihr beeinflusst. Ob duSie sagen: "Es wird ein Problem sein, das in einem Tag zu erledigen" oder "Dies in einem Tag zu schaffen ist eine echte Herausforderung" ist ein Unterschied. Bei der zweiten Variante wird Ihre äußere Haltung wahrscheinlich aufrechter, Ihre Ausstrahlung präsenter und Ihre innere Haltung zuversichtlicher sein.

Druckerzeugende Worte und Redewendungen

Wie oft verwenden Sie das Wort "müssen"? "Ich muss ... erledigen, ich muss bis ... in X sein“ usw. Dieses Wort erzeugt einen starken inneren Druck, den wir dann natürlich auch nach außen ausstrahlen. Ersetzen Sie es durch "werde" oder "will".
Ein anderes druckerzeugendes Wort ist "Problem". Wie oft benutzten Sie es? Auch wenn Sie sageen: "Das ist kein Problem, das ist problemlos", unser Unterbewusstsein kennt keine Verneinungen, es hört nur "Problem" und erzeugt ein Unwohlgefühl. Ersetzen Sie Problem durch Herausforderung oder ein anderes Wort, das für Sie besser klingt.
Welche druckerzeugenden Schlüsselworte benutzen Sie noch? Durch welche Worte können Siesie ersetzen?

Unvollständige Sätze

Viele Menschen bilden unvollständige Sätze, brechen mitten im Satz ab, fangen einen neuen Satz an usw. Einem solchen Menschen zuzuhören ist ermüdend. Solche Menschen wirken konfus und desorientiert und oft sind sie es in ihrem Leben oft auch. Sie fangen viele Dinge an ohne sie zu Ende zu führen.
Oft fehlt das "Ich" in einem Satz. "Gehe jetzt einkaufen" heißt es dann. Der Sprecher kommt in seinem Satz gar nicht vor. Oft hat dies zur Folge, dass solche Leute von ihrem Umfeld übersehen werden. Sie senden hat entsprechende Signale aus.

Komplizierte Sätze

Manche Menschen verwenden komplizierte Schachtelsätze. Das gilt als ein Zeichen von Bildung. Solches Sprechen erfordert ein kompliziertes Denken. Das Fühlen bleibt dabei auf der Strecke und oft sind solche Menschen auch im Umgang sehr kompliziert. Kurze Sätze schaffen Klarheit - nicht nur in der Sprache, sondern auch in vielen anderen Lebenssituationen.

Die Satzmelodie

Üblicherweise senkst sich die Stimme am Ende eines Satzes. Manche Menschen bleiben jedoch am Satzende mit der Stimme in der Luft. Damit bleibt der Satz offen, was den Zuhörer - und auch den Sprecher - irritiert und ermüdet. Wer am Satzende keinen Punkt macht, kommt auch sonst nur selten auf den Punkt. Im Arbeitsleben rödelt er und kommt zu keinen wirklichen Ergebnissen. So zu sprechen führt dazu, dass Energie wegfließt und man sich schnell schlapp und müde fühlt – was bis zum Burnout gehen kann.

Sprachtipps

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Café und möchten einen Kaffee. Sie sagen zur Kellnerin: “Könnten sie mir bitte einen Kaffe bringen?“ Oder Sie sagen: „Bringen sie mir bitte einen Kaffee.“ Probieren Sie dies aus. Wie ist jeweils Ihre Körperhaltung und wie Ihr Gefühl?

Ein Satz in Farbe: Sprechen Sie einen Satz, z.B. eine Bestellung im Café und stellen Sie sich dabei deine Lieblingsfarbe vor. Wie fühlt sich das an?

Grammatik als Bauplan der Realität

Sprache erschafft Realität und Realität benötigt einen Bauplan. Schauen wir uns an, welche Rolle die Grammatik dabei spielt und wie kleine Änderungen im Satzbau Auswirkungen auf das Denken, Sprechen und Handeln von Menschen haben.

Beginnen wir mit den Zeiten. Fehlt es Ihnen oft an Zeit? Beschränken Sie sich in Ihrer Alltagssprache aus Präsens und Perfekt? Viele Menschen tun dies. Sprechen Sie mal folgende Sätze: 1. „Das neue Projekt hat mir gestern viel Stress bereitet“ und 2. „Das neue Projekt bereitete mir gestern viel Stress“. Nun nutzen Sie Ihre Feinwahrnehmung. Wie fühlen sich die beiden Sätze an? Spüren Sie einen Unterschied? Was passiert ist folgendes: Der 1. Satz ist Perfekt. Das Perfekt ist nah und kann Gefühle aufwirbeln. Es steht für Handlungen in der Vergangenheit, die in die Gegenwart hineinreichen. Der 2. Satz ist Imperfekt und steht für in der Vergangenheit abgeschlossene Handlungen. Es sorgt für innere Ruhe. Übrigens: Erinnern Sie sich noch an das Plusquamperfekt? Es bezeichnet eine Vorvergangenheit: „Ich hatte meine Rede beendet und die Delegierten spendeten viel Beifall.“

Probieren Sie einige Sätze jeweils in Perfekt und Imperfekt aus und prüfen Sie, wie sie sich für Sie darstellen. Wenn Sie über ein belastendes Thema im Perfekt sprechen, lösen Sie die damit verbundenen Gefühle wieder aus und es wird Ihnen schwer fallen, die Sache hinter sich zu halten. Wenn Sie hingegen über etwas sprechen, was Siesehr begeistert hat, dann wählen das Perfekt, sonst distanzieren Sie sich von den damit verbundenen positiven Gefühlen.

Nun beschäftigen wir uns mit der Zukunft. Sprechen Sie wieder zwei Sätze: 1. „Ich besuche morgen fünf Kunden, das ist sehr anstrengend.“ Und 2.: „Ich werde morgen fünf Kunden besuchen. Das wird anstrengend werden.“ Achten Sie wieder auf die Gefühle, die mit jedem dieser Sätze verbunden sind. Spüren Sie einen Unterschied. Im 1. Satz beschreiben Sie die Zukunft in der Gegenwartsform. Damit spüren Sie den Stress von morgen jetzt schon. Menschen, die so sprechen, sind oft überfordert, haben ein schlechtes Zeitgefühl, fangen viel an ohne es zuende zu führen. Und sie leiden oft unter Stress. Kein Wunder.
Und wenn schon die Benutzung des Futur I selten ist, so ist Futur II eine echte sprachliche Rarität. Sprechen Sie  folgende Sätze: 1. „Morgen Nachmittag ist Besprechung. Bis 14 Uhr habe ich die Unterlagen zusammengestellt“ und 2. „Morgen Nachmittag wird eine Besprechung sein. Bis 14 Uhr werde ich die Unterlagen zusammengestellt haben“. Wie fühlen sich die Sätze an? Satz 1 ist eine Mischung aus Präsens und Perfekt – und das für eine Handlung, die in der Zukunft stattfinden wird. Satz 2 ist die korrekte Verwendung von Futur I und Futur II.
Rettet den Genitiv

Kennen Sie das? Sie parken kurz vor einer Garage, springen in einen Laden, um eine Zeitung zu kaufen und jemand kommt rein und fragt: “Wem sein Auto ist das da draußen?“. Natürlich tun Sie so etwas nicht. Oder Sie wollen ein Ferienhaus mieten und jemand sagt Ihnen am Telefon: „Die Lage von dem Haus ist optimal“. In der Alltagssprache „ist der Dativ oft dem Genitiv sein Tod“. Dies hat Folgen.
Der Genitiv macht klar, wessen Schöpfung oder wessen Eigentum etwas ist. Er benennt die Ursache.

Aktivsätze führen zu Eigenverantwortung

Unser Denken und unser Weltbild findet sich oft in unserer Ausdrucksweise wieder. Und so wie wir denken und reden laden wir entsprechende Umstände in unser Leben ein.
Die meisten Menschen sehen sich als Opfer äußerer Umstände. Sie leben in Abhängigkeiten und führen in erster Linie die Aufträge anderer aus. Auffällig ist, dass sie oft Passivsätze verwenden (Leideform!!!). Der Handelnde gerät aus dem Blick: „Die Arbeit wurde erledigt. Der Tisch wurde gedeckt.“ Kein Wunder, dass, wer in Passivsätzen spricht, von anderen oft übersehen wird.
Aktive Menschen verwenden aktive Sätze. Derjenige, der eine Tätigkeit ausführt, erscheint in dem Satz.

Montag, 13. Mai 2013

Argumentieren oder klären?

Was passiert, wenn wir anfangen, zu argumentieren? Gewinnt das bessere Argument? Oder setzt sich durch, wer rhetorisch besser geschult ist? Argumente sorgen immer wieder für Gegenargumente. So helfen wir beim argumentieren dem anderen, sich von seiner eigenen Sichtweise zu überzeugen.

Streitgespräche drehen sich meist nicht um Tatsachen, die durch Beobachtungen und Experimente festgestellt werden könnten. Sie thematisieren Bedeutungen, die von unbewussten, persönlichen Faktoren abhängig sind.

Fragen Sie immer: Was steht hinter dem Standpunkt eines Anderen? Was bewegt ihn? Was ist das Interesse hinter seinem Standpunkt? Was sind seine Werte? Welche Gemeinsamkeiten haben wir in Bezug auf das Thema?

Was sind in Bezug auf das Thema wirklich Fakten? Was sind Interpretationen? Was sind Annahmen? Was sind Gerüchte?

So können Sie sich einer gemeinsamen Lösung nähern und finden nicht nur einen Kompromiss, sondern gar eine WIN-WIN-Lösung.

Lesen Sie hier mehr über Fakten, Interpretationen, Annahmen und Gerüchte:
http://die-ideenschmiede.blogspot.de/2013/02/expertentum.html


Lesen Sie hier mehr über WIN-Win-Lösungen:
http://netzwerke-kooperationen-wissen.blogspot.de/2008/02/kompromiss-oder-win-win-situation.html

Freitag, 5. April 2013

Könnerschaft in Organisationen und Besprechungskultur

Was brauchen wir, um wirklich gute Ideen und Lösungen zu entwickeln und auch umzusetzen?
Bahnbrechende Innovationen sind noch nie allein durch analysieren, reflektieren und argumentieren entstanden. Sie können nur entstehen, wenn wir bereit sind, uns in den unsicheren Raum von Möglichkeiten zu begeben und uns fragen, was die Zukunft von uns möchte. Um dies herauszufinden, brauchen wir eine andere Kommunikationskultur als die, die jetzt noch in vielen Organisationen üblich ist.
Was meine ich damit? In vielen Organisationen wimmelt es von Meetings und auch Projektarbeit hat fast überall Einzug gehalten. Doch schauen wir uns mal an, wie Meetings ablaufen.

Fangen wir mit Meetings der 4. Kategorie an. Das ist die unterste Kategorie: Man sagt, was man glaubt, was gesagt werden muss oder was von einem erwartet wird. Man ist freundlich, liefert aber nur hohle Phrasen – auch Business-Blabla genannt. Man achtet darauf, sich keine Blöße zu geben oder etwas zu sagen, was man nicht konkret untermauern kann. Bisher wahrgenommenes und alte Urteile werden bestätigt. Dieses Meeting verläuft in althergebrachten Mustern und ist in dieser Form eigentlich überflüssig. So etwas nennt man ein autistisches Kommunikationssystem.

In Meetings der 3. Kategorie kommt es zu Debatten. Man spricht Klartext und sagt, was man denkt. Allerdings ist man in erster Linie damit beschäftigt, seine Argumente zu untermauern. Wenn jemand anderes redet, hört man nicht wirklich zu sondern ist gedanklich schon bei einer Erwiderung. Es geht mehr um das Gewinnen als um das wirkliche Finden einer Lösung.

Erst in Meetings der 2. Kategorie entsteht ein wirklicher Dialog. Die eigene Ansicht wird reflektiert und es wird nachgefragt, was der andere wirklich denkt und sagen möchte. Man betrachtet sich selbst als einen Teil der Ganzen.

In Meetings der 1. Kategorie entsteht ein Feld von Kreativität. Hier begibt man sich in einen Raum von Möglichkeiten und kann die Frage stellen, was die Zukunft von einem erwartet. Hier geht es nicht mehr darum, die eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Man ist bereit, eigene Ideen in etwas Gemeinsames einzubringen und jede Vorstellung davon, wie das Ergebnis aussehen soll, fallen zu lassen. Nur hier kann aus dem Potenzial der Unterschiede die Kraft der Gemeinsamkeit entstehen. Projekte, die hier entstehen, werden gemeinsam getragen und haben Kraft. Ich nenne sie hier Projekte und Lösungen der 1. Kategorie.

Um solche Projekte und Lösungen zu realisieren, müssen wir Kopf, Herz und Hand integrieren – wir brauchen:
·        Einen offenen und klaren Verstand (Kopf)
·        Ein offenes Herz
·        Einen offenen Willen (Hand)
Für einen offenen Verstand müssen wir unsere Urteile abstellen. Sie basieren auf den Erfahrungen der Vergangenheit und haben in einem Raum von Möglichkeiten nichts zu suchen. Innovationen entstehen immer aus einer vagen Idee oder einem vagen Gefühl heraus. Sie sind zunächst nicht rational begründbar oder argumentativ zu belegen.
Ein offenes Herz ermöglich uns, uns als Teil des Ganzen zu fühlen, in Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber den anderen Beteiligten zu handeln. Nur dann werden diese sich voll einbringen.
Ein offener Wille ermöglicht uns, eine Idee auch in die Tat umzusetzen, sie auszuprobieren, ihre Zukunftstauglichkeit praktisch zu prüfen.
So erkunden wir die Zukunft durch tun statt durch analysieren, nachdenken und reflektieren.

Nun fragen Sie sich vermutlich, wie sich ein solcher Weg zur Könnerschaft gehen lässt. Nun, dies funktioniert in kleinen Schritten. Wenn in Ihrer Organisation Meetings der 4. oder 3. Kategorie üblich sind, können Sie nicht gleich zur 1. Kategorie springen. Das würde nicht funktionieren. Doch Sie können schrittweise kleine Veränderungen einführen.

Dabei begleite ich Sie gerne.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Projekte entwickeln

Was machen Menschen, wenn sie ein gute Idee in die Tat umsetzen, ein Projekt starten wollen?

In dieser Situation begeben sich Menschen automatisch in einen Zukunftsraum. Man spürt dies an einer gelösteren Atmosphäre oder sogar an einer Aufbruchsstimmung.
Dennoch: Gute Projektiden werden häufig mit den Kommunikationswerkzeugen der Vergangenheit angegangen. Es wird analysiert, reflektiert und argumentiert. Fertige Lösungen kommen auf den Tisch und werden geschickt untermauert. So werden kreative Prozesse abgewürgt. Am Schluss hat sich der begabteste Argumentierer durchgesetzt und tatsächlich sind alle froh, einen Weg gefunden zu haben. Vielleicht sind sie auch froh darüber, dass sie gar nicht so viel beitragen mussten, schließlich hat ja jemand eine gute Vorgehensweise geliefert.

Leider ist es so, das gute Argumentierer ihre Argumente meistens aus den Datenbanken der Vergangenheit herauskramen. Da fühlen sie sich sicher, können rhetorisch brillieren und alle Fragen klar beantworten. Visionäre sind oft leiser und können naturgemäß ihre Ideen nicht so brillant verteidigen. Sie bewegen sich in einem Raum von Möglichkeiten und der ist immer vage.

Wenn ein Projekt auf diese herkömmliche Weise entwickelt wurde, passiert etwas interessantes: Projekte, die so entstanden sind, verlaufen meistens im Sande, ihnen fehlt bereits nach kurzer Zeit die Antriebsenergie. Warum ist das so? Menschen setzen ihre Kraft nur für Projekte ein, an deren Entwicklung sie innerlich beteiligt waren. Ansonsten machen sie Dienst nach Vorschrift oder ziehen sich heraus, wenn sie können.

Was können Sie tun? Lesen Sie hier weiter:
http://die-ideenschmiede.blogspot.de/2013/02/konnerschaft-in-organisationen-und.html

Wie wir Konflikte lösen können

Was machen Menschen häufig, wenn sie einen Konflikt oder eine herausfordernde Situation lösen wollen? Sie schauen in die Vergangenheit und wollen verstehen, was passiert ist. Sie suchen nach einem Schuldigen innerhalb oder außerhalb der eigenen Reihen. Um eine Lösung zu finden, werden Argumente ausgetauscht. In solchen Gesprächsrunden geht es oft mehr darum, das eigene Argument geschickt zu untermauern als auf das zu hören, was andere sagen und meinen. Wer rhetorisch geschickt ist oder in der Hierarchie eine gute Position hat, wird sich durchsetzen. Vielleicht entstehen auch Kompromisse. Doch eins ist sicher – GUTE LÖSUNGEN entstehen so selten. Wir können Konflikte in Organisationen nicht nach dem Modell von Fernseh-Talkshows behandeln.

Diese Vorgehensweise ist – wenn überhaupt - nur bis zu einem bestimmten Punkt sinnvoll. Wenn wir nur analysieren, argumentieren und Kompromisse schließen, behandeln wir ein Problem mit den Methoden, durch die es entstanden ist.

Wichtiger wäre die Frage: „Was will mir/uns diese Situation im Hinblick auf die Zukunft sagen? Was möchte jetzt entstehen? Worauf sollten wir unsere Aufmerksamkeit jetzt lenken?“ Wenn wir so fragen, bewegen wir uns aus dem Raum der Vergangenheit in den Raum der Zukunft. Das schafft Unsicherheit, denn in der Vergangenheit kennen wir uns aus. Die Zukunft ist ein Raum noch nicht realisierter Möglichkeiten.

Wenn wir diese Unsicherheit aushalten können, spüren wir vielleicht, dass der Konflikt oder die Herausforderung, mit der wir uns beschäftigen, ein nützlicher und wichtiger Wegweiser in die Zukunft ist. Und dann brauchen wir plötzlich keinen Schuldigen mehr. Und statt Kompromisse entstehen Win-Win-Lösungen. Das sind Lösungen, von denen alle profitieren. So etwas funktioniert tatsächlich.

Entscheidungsfindung in Teams

Sind mehrere Personen an einer „Herausforderung“ oder an einem neuen Projekt beteiligt, ist es oft besonders schwer, Fakten, Interpretationen, Annahmen, Gerüchte und Erwartungen zu trennen. Wobei die wirklichen Fakten oft den geringsten Anteil haben. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Einzelinteressen vorliegen, unterschiedliche Vorstellungen, wie denn eine Lösung aussehen könnte. Und es kommt hinzu, dass ausdrucksstarke Personen mit ihren Ideen stärker wahrgenommen werden, als die Leisen, die vielleicht sehr gute Ideen haben.

Wir haben also mehrere Personen mit unterschiedlichen Interessen, Meinungen, Vorstellungen, Wertesystemen und Beziehungen untereinander. Wir haben vielleicht unterschiedliche Sprachstile und Ausdrucksfähigkeiten. Und vielleicht auch noch eine hierarchische Struktur. Ich glaube, Sie ahnen, worauf ich hinauswill – wie soll ein einem solchen Gemenge eine wirklich gute und funktionierende Lösung gefunden werden? Ich vermute, Sie alle kennen solche Situationen.

Der allparteiliche Dritte


Nun ist eine nicht in die Prozesse eingebundene Person gefragt, die über Klarheit und Unterscheidungsvermögen verfügt und Erfahrungen mit Entscheidungsprozessen in Gruppen hat. Diese Person ist aber nicht „neutral“, sondern „allparteilich“. Das heißt, sie ist den Interessen aller beteiligten Personen oder Gruppen verbunden und hilft ihnen, Fakten, Interpretationen, Annahmen, Gerüchte und Erwartungen klar zu trennen. Sie beachtet die unterschiedlichen Wertesystem und sorgt dafür, dass auch die „Leisen“ mit ihren Vorstellungen zum Zuge kommen. Sie macht das, was man „Prozesssteuerung“ nennt, sie strukturiert die gemeinsame Lösungssuche, sorgt dafür, dass alle auf dem gleichen Informationsstand sind, Vereinbarungen und Kommunikationsregeln eingehalten werden und hat idealerweise auch noch ein Gespür für das, was gerade „dran“ ist.

Eine solche Person lenkt den Blick von dem, was die Beteiligten voneinander trennt auf das, was sie verbindet und sorgt für eine lösungsorientiertes, von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Arbeitsklima.

Expertentum, Fakten und Annahmen

Wir orientieren uns oft an der Meinung von "Experten". Damit möchten wir Gewissheit und Sicherheit erlangen. Aber gehen Sie mal mit einem etwas komplexeren gesundheitlichen Problem zu drei verschiedenen Ärzten, mit einem juristischen Problem zu drei Anwälten, mit einem betriebswirtschaftlichen Problem zu drei Unternehmensberatern. Die Wahrscheinlichkeit, immer drei unterschiedliche Einschätzungen und Lösungsvorschläge zu bekommen, ist recht groß. Und Sie sehen immer noch nicht klarer.

Auch ich bin ein Experte – allerdings ein Experte für Klarheit. Sie können mit mir arbeiten, wenn Sie:

  • Eine Idee haben und daraus ein konkretes Projekt entwickeln möchten
  • Gemeinsam mit anderen ein Kooperationsprojekt planen.
  • Ein bestehendes Projekt in „schwere Fahrwasser“ geraten ist,
  • oder In einer Konfliktsituation eine tragfähige Lösung suchen.

Sie merken, ich beschäftige mich nicht nur mit Problemen, sondern helfe gerne auch guten Ideen auf die Sprünge.

Vorgehen


Was genau mache ich und wie mache ich das? In jeder „herausfordernden“ Situation – ob Konflikt oder neue Idee - gibt es:

 

Fakten


Das was zweifellos IST. Sind mehrere Personen beteiligt, fängt es da schon an unklar zu werden. Was ist wirklich Fakt und was nicht? Situationen werden oft unterschiedlich wahrgenommen. Nehmen Sie einen Verkehrsunfall mit drei Zeugen. Wahrscheinlich werden Sie drei zumindest leicht unterschiedliche Beschreibungen des Unfallhergangs bekommen. Vielleicht sogar ganz verschiedene. Und wenn alle drei Zeugen exakt das Gleiche aussagen, geht es wahrscheinlich um einen Versuch von Versicherungsbetrug.


Interpretationen


Den Fakten werden Bedeutungen gegeben. Wiederrum gilt: Je mehr Personen beteiligt sind, desto mehr Interpretationen wird es geben. Warum ist das so? Wir möchten gerne Gewissheit haben. Und wenn wir eine Situation nicht ganz erfassen können oder nicht verstehen, interpretieren wir sehr schnell Bedeutung hinein. Egal, ob sie stimmt oder nicht.



Annahmen


 Hier handelt es sich um reine Vermutungen, die wir, wenn wir nicht sehr klar sind, gedanklich schnell zu Fakten machen.


Gerüchte


Jemand hat einen Fakt interpretiert, ihm also Bedeutung gegeben und noch Annahmen hinzugefügt. Oder jemand hat einfach irgendetwas erfunden. Jemand anders hört dies und gibt es weiter – natürlich wieder in leicht veränderter Weise.

Erwartungen


Jemand interpretiert einen Fakt, gibt ihm Bedeutung und vermutet, was in Zukunft passieren wird. Dieser Punkt ist gerade bei neuen Ideen ein ganz wesentlicher.

Wenn wir uns nun eine herausfordernde Situation ansehen – das Wort Problem vermeide ich ganz bewusst – dann werden wir feststellen: Die wirklichen Fakten machen den geringsten Teil der Situation aus. Der größte Teil sind Interpretationen, Annahmen, Gerüchte und Erwartungen. Und wer von dieser Situation betroffen ist, kann das alles oft nicht mehr klar voneinander trennen. Das gilt für Einzelpersonen ebenso wie für Gruppen. Teams, Organisationen und Unternehmen.

Und genau hier beginnt meine Arbeit: Ich helfe dem/der oder den Betroffenen dabei, Fakten, Interpretationen, Annahmen, Gerüchte und Erwartungen wieder zu trennen. So wird klar, womit man sich wirklich beschäftigen muss, welcher Aspekt einer Herausforderung wirklich Aufmerksamkeit benötigt, wo Prioritäten zu setzen sind.
Dies kann ich, weil ich an der Situation unbeteiligt bin. Ich bin nicht in diese Situation verstrickt und zugleich verfüge ich über ein hohes Maß an Klarheit und Unterscheidungsvermögen. Diese Klarheit, dieses Unterscheidungsvermögen, diese analytische Fähigkeit gebe ich meinen Kunden oder Klienten weiter. Ich helfe ihnen somit, wieder den Wald UND die Bäume zu sehen.
Das bedeutet nicht, dass ich Lösungen für die herausfordernde Situation habe. Doch sind die besten Lösungen immer die, die die Betroffenen selbst finden. Ich habe die Erfahrung gemacht, das Entwicklungen und Veränderungen durchlebt und erfahren werden müssen und nicht einfach an Berater und Experten abgegeben werden können. Und vielleicht muss tatsächlich zusätzlich noch ein Experte gefragt werden. Aber dann wird klar sein, WAS GENAU man ihn fragen wird und WELCHE Expertise er haben muss. Und man wird in der Lage sein, sich seine Antworten sehr genau anzusehen.

Schritt für Schritt - Jenseits des Businessplans - Begleitung für Gründung und ReStart von Klein(st)unternehmen

Wie gelingt die Gründung eines Klein(st)unternehmens. Wie bringe ich ein in die Schieflage geratenes Klein(st)unternehmen wieder auf Kurs?

Vom Ideenknäuel zum reifen Konzept


Am Anfang steht die Idee. Oft ist es eher eine vage Vorstellung, die zu einem Konzept weiterentwickelt werden will. Hier gilt es, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und die üblichen Denkrahmen zu verlassen oder sich von vorgestellten Hindernissen einschränken zu lassen. Sehr häufig wird zu wenig Zeit, Energie und Kreativität in die Qualitätsentwicklung des Konzeptes gesteckt. So wird es nicht zu einem reifen Konzept. Statt dessen entstehen beidruckende Zahlenkolonnen für den Businessplan. Die wichtigsten Fragen sind: Wem genau nützt meine Idee? Wo genau kann ich welchen Nutzen stiften und damit Geld verdienen. Wo ist mein Alleinstellungsmerkmal?

Dann erst folgt der Businessplan. Und nicht umgekehrt! Grundsätzlich ist ein Businessplan wichtig – vor allem für den Gründer selbst. Doch er soll den Gründer ermutigen und nicht abschrecken. Schließlich geht es um den Traum eines selbstbestimmten Berufslebens. Erfüllung in der Selbstständigkeit gelingt nur durch ein gutes Zusammenspiel von Kopf, Herz und Hand.

Wer Fördermittel benötigt oder aus der Arbeitslosigkeit heraus gründet, wird ohne Businessplan nicht auskommen. Viele Businessplan-Vorlagen entsprechen jedoch eher den Bedürfnissen der Finanzierungsgeber und Gründungsberater als denen der Gründer. Und viele Gründungsberater erreichen trotz allerlei Zertifizierungen die Gründerin oder den Gründer nicht. Sie verstehen seine Situation und seine Idee nicht. Gründer und Berater sprechen aneinander vorbei. Sie leben in verschiedenen Welten. So bleiben viele Businesspläne bleiben nach erfolgter Gründung in der Schublade. Der Gründer oder ReStarter macht es doch ganz anders. Warum ist das so? Weil mehr auf die betriebswirtschaftliche Umsetzung geachtet wird als auf die Qualität der Idee. Dafür können die Gründungsberater in der Regel nichts. Sie haben es so gelernt.

Aus der Erfahrung Als Beraster und Coach für Kleingründungen begleite ich Gründerinnen und Gründer auf Augenhöhe und spreche mit ihnen die Themen an, die in Businessplänen zu kurz kommen.


Inhalt und Themen der Begleitung


Was kann ich und was will ich?


Persönliche Motive und Wertvorstellungen des Gründers. Passt Ihr Konzept zu Ihnen? Was Ihre zukünftigen Kunden von Ihnen brauchen - die Ego-Falle vermeiden und aus Kundensicht denken. Denken Sie „So ist die Welt!“ oder fragen sie „Wie ist die Welt?“. Nur kreative Neugier führt zu guten Ideen und Konzepten.

Die große Auswahl – verloren in der Vielfalt der Möglichkeiten?


Wo genau ist meine Nische? Wie Sie Ihre Idee fokussieren und im Flow bleiben. Wie Sie Komplexität reduzieren und Freude am Gestalten entwickeln.

Vorsicht Experten!


Gefangen in der Meinungsvielfalt von Experten und Beratern. Wie viel Expertenwissen und BWL-Wissen benötigen Sie wirklich? Was ist in Ihrem Geschäftsfeld üblich? Können Sie es anders und besser machen?

Meilensteinkonzepte


Schritt für Schritt am Markt lernen statt mit einer fertigen Idee eine Bauchlandung zu machen.

Auf zum Kunden


Ist Verkaufen böse? Will ich etwas vom Kunden – sein Geld? Oder gebe ich ihm, was er braucht? Ist der Kunde König oder Partner? Einstellungen zu Verkauf und Kundenakquisition

So geht das in der Geschäftswelt!


Verbreitete Vorstellungen und Irrtümer über Big- und Small-Business. Warum Sie ein innovatives Kleinunternehmen nicht mit den Denkmustern der alten Industriegesellschaft aufbauen können. Der Unterschied zwischen reiner Selbstständigkeit und Unternehmertum. Wie Sie sich vor bösen Spielkameraden hüten.

Alles selbst machen?


Mit denen zusammenarbeiten, die etwas besser können als ich. Wie Sie Komponenten zusammenfügen können.

Gründerbonus


Wie Sie Unterstützung dort finden, wo Sie sie gar nicht erwarten.

Vorsicht Förderungsfalle


Fördermodelle sind sinnvoll – und Ihre Idee ist wichtiger.

Erfolg und Erfolgsblockaden


Hilft positives Denken? Was ist das überhaupt?

Kreativität vor Kapital


Was brauche ich wirklich? Gründung mit wenig Eigenkapital und alternative Wege der Kapitalbeschaffung.

Gut kooperiert ist halb gewonnen


Wo kann ich Nutzen stiften – wer kann für mich nützlich sein? Über Wettbewerb, Konkurrenz und Kooperation.

face-to-face Kurse

Sie haben noch nie mit betriebswirtschaftlichen Themen und Rechnungswesen zu tun gehabt und möchten doch etwas Grundlagenwissen haben? In individuellen face-to-face Kursen vermittle ich Ihnen kurz und knapp das, was Sie wirklich wissen müssen. Mehr nicht. Garantiert! Sprechen sie mich an.

Fragen und Antworten

Warum soll ich mir so viel Arbeit mit einem Konzept machen? Meine Idee ist gut und alles weitere ergibt sich. Da muss ich halt improvisieren.

Sie werden noch oft genug improvisieren müssen. Eine gute Planung ist Voraussetzung, um gut improvisieren zu können.

Soll ich wirklich meine Buchführung auslagern? Wie kann ich kontrollieren, dass die Arbeit richtig gemacht wird?

Was machen Sie, wenn Sie z.B. einen neuen Arzt oder eine neue KFZ-Werkstatt benötigen? Sie hören sich um, lassen sich Empfehlungen geben, gehen hin und machen sich einen eigenen Eindruck. So machen Sie es auch mit einem Buchführungshelfer oder Steuerberater.

Brauche ich nicht grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um ein Unternehmen führen zu können?

BWL ist wichtig gerade für mittlere und große Unternehmen. In einem Kleinunternehmen reicht die Kenntnis kaufmännischer Grundprinzipien – und die beherrschen sogar Straßenkinder in den Städten der Dritten Welt. Für die allerwichtigsten Grundkenntnisse biete ich face-to-face-Kurse an.

Ich suche noch nach einer guten Marktlücke, um damit Geld zu verdienen.

Worin besteht Ihre Motivation, Unternehmer zu werden? Möchten Sie einfach nur Ihr eigener Chef sein und gutes Geld verdienen? Das ist völlig in Ordnung. Die Frage ist nur, ob diese Strategie erfolgversprechend ist. Aus meiner Sicht ist es besser, aus einer guten Idee ein klares Konzept zu entwickeln. Das erhöht nicht nur die Chance auf Erfolg, sondern führt auch zu mehr persönlicher Zufriedenheit.
Angenommen, Sie könnten einen gut gehenden Imbiss übernehmen, interessieren sich aber nicht besonders für Imbiss-Produkte. Auch wenn es gut läuft – wie zufrieden werden Sie in ein, zwei oder fünf Jahren sein?

Wenn ich genügend Kapital hätte, dann würde ich sofort anfangen.

Wirklich gute Konzepte scheitern meist nicht an fehlendem Kapital. Überlegen Sie zunächst, was Sie wirklich brauchen. Nicht, was schön zu haben wäre, sondern was Sie wirklich brauchen. Benötigen Sie wirklich eigene Geschäftsräume, ein Auto, eine teure Marketingkampagne...? Das ist sicher von Fall zu Fall verschieden. Versuchen sie einfach zu reduzieren und beschränken Sie sich auf das, was unbedingt nötig ist.

Ich suche nach Kapitalgebern. Wie kann ich das anfangen?

Zunächst fragen Sie sich, was Sie wirklich unbedingt benötigen. Wenn Sie gerade kein oder wenig Geld haben, kaufen Sie nur, was unbedingt nötig ist. Schauen Sie, was Sie z.B. mieten oder leasen können oder wo sie vorhandene Kapazitäten mitnutzen können. Vielleicht können Sie in einem Co-Working-Office arbeiten, statt ein eigenes Büro zu mieten und einzurichten. Vielleicht arbeiten Sie aus einem virtuellen Büro heraus.
Natürlich gibt es genügend Kapital im Umlauf: Risiko-Kapital, Venture Kapital etc. Doch achten Sie darauf, dass Sie sich dabei nicht selbst versklaven. Solche Kapitalgeber erwarten einiges von Ihnen.
Im Bereich von Kleingründungen gibt es die Mikrokredit-Finanzierung. Oder machen Sie Ihr eigenes Mikrokredit-System. Wenn Sie z.B. 2000 Euro brauchen, leihen sie sich von Freunden und Verwandten 10 mal 200 Euro. Das ist ein überschaubares Risiko.

Als Unternehmer muss ich meine Leistungen ja auch verkaufen. Das kann ich aber nicht gut. Überreden, Argumentieren und rhetorische Kniffe sind nicht mein Ding.

Dahinter steckt eine überholte Vorstellung über das Verkaufen. Wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem wirklichen Kundennutzen haben, dann brauchen sie niemanden überreden oder mit rhetorischen Tricks manipulieren. Stellen sie den Kundennutzen klar heraus. Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie sich an die Kunden wenden, die wirklich von Ihrem Angebot profitieren können. Die müssen Sie zunächst herausfinden. Und fragen Sie sich: Wollen Sie etwas vom Kunden, nämlich sein Geld? Oder haben Sie etwas, was er braucht, nämlich ihr konkretes Produkt?
Wenn Sie meinen, dass Ihr Kunde Ihr Produkt nicht wirklich braucht, wird er das unterschwellig spüren.
Sparen sie sich das Geld für Seminare und Bücher mit Titeln wie „So werden sie zum Top-Verkäufer“. Das mag vor 20 Jahren funktioniert haben. Die meisten Kunden erkennen heute rhetorische Manipulationsmethoden, Argumentationsketten und vorbereitete Einwandbehandlung. Mit einem guten Produkt haben Sie das nicht nötig. Wenn der Kunde Ihre echte Begeisterung und Überzeugung spürt, hört er ihnen gerne zu.

Verbreitete Irrtümer über Unternehmen und Unternehmer

Unternehmer sind langweilige Menschen in grauen Anzügen oder Business-Kostümen und mit großen Autos.

Diese Sichtweise scheint immer noch tief verankert zu sein. Doch sie stimmt schon lange nicht mehr. Die Palette reicht heute vom edlen Nadelstreifen mit S-Klasse Mercedes bis zu gepiercten Punk mit Fahrrad. Und genau so vom Nadelstreifenträger mit Fahrrad bis zum Punk im Porsche.

Unternehmer beuten andere Menschen aus.

Solche gibt es natürlich. Doch fragen Sie sich bitte genau, welches Weltbild hinter einer solchen Feststellung steckt. Lehnen Sie die Ökonomie an sich ab oder nur bestimmte Verhaltensweisen? Nutzen Sie die Regeln des Marktes für eine bessere Ökonomie. Schaffen Sie Verbesserungen für die Menschen und Sie werden davon profitieren.

Um ein Unternehmen zu gründen brauche ich viel Kapital.

Falsch. Gehen Sie in einen Billig-Shop, kaufen Sie 10 Regenschirme á 3 Euro. Gehen Sie dann an einem Tag mit unsicherer Wetterlage in ein Naherholungsgebiet oder stellen Sie sich auf den Bahnhofsvorplatz. Dann verkaufen Sie diese Regenschirme für 10 Euro an die Leute, die ihren Schirm vergessen haben. Und schon sind Sie Unternehmer und haben Ihre ersten 70 Euro verdient.
Natürlich gibt es Gründungen, die viel Kapital benötigen. Dies lässt sich oft auch auftreiben. Doch es gibt auch gute Konzepte, die sich mit wenig Gründungskapital starten lassen.

Als Unternehmer muss ich sehr risikobereit sein.

Unfug! Als Unternehmer müssen Sie Risiken vermeiden und erkennbare Risiken vorhersehen. Das machen Sie am besten mit einem durchdachten Konzept.